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Chip-Engpass weitet sich aus: Auch Audi fährt Produktion runter

Die Lieferschwierigkeiten der Halbleiter-Hersteller treffen jetzt auch andere Automobil-Hersteller hart. Nach Daimler muss nun auch Audi signifikante Teile seiner Produktion erst einmal herunterfahren.
Audi
15.01.2021  16:35 Uhr
Ab der kommenden Woche werden bei der VW-Tochter nun ebenfalls rund 10.000 Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt. Betroffen seien hier die Werke in Neckarsulm und Ingolstadt, teilte das Unternehmen mit. Der Produktionsstopp in verschiedenen Bereichen der Fertigung soll erst einmal bis zum Ende dieses Monats andauern, hieß es. Zuvor hatte bereits Daimler angekündigt, sein Werk in Rastatt komplett herunterzufahren. Der Konzern setzt die Chips, die er geliefert bekommt, lieber erst einmal in den lukrativeren teureren Fahrzeugen ein, in Rastatt werden hingegen vor allem Kompakt-Modelle hergestellt, bei denen die Margen ohnehin niedriger liegen.

Ausgleich dauert noch länger

Die Engpässe bei der Versorgung der Autohersteller haben recht vielschichtige Ursachen. Grundlegend ist die Tatsache, dass die Auftrags-Chiphersteller ziemlich gut ausgebucht sind - auch was die Fertigungslinien mit älterer Prozess-Technik angeht, die nicht in die High End-Produktion eingebunden sind. Hier werden vor allem billige Chips in Masse für zahlreiche Anwendungsfälle hergestellt.

Neben den begrenzten Kapazitäten bei dem Auftragsherstellern ist aber zumindest laut einer TSMC-Stellungnahme auch eine problematische Einkaufsstrategie der Autokonzerne mit für das Problem verantwortlich. Denn diese reduzierten zu Zeiten des Lockdowns die Bestellmengen deutlich. Und als der Bedarf in ihren Werken wieder ordentlich stieg, seien die Chips knapp geworden. Denn die Auftragshersteller vergeben frei werdende Kapazitäten schnell an andere Kunden in der Warteschlange und bis man dann wieder auf das alte Niveau zurückkommt, dauert es einige Zeit.

Siehe auch: Engpass bei Chips: Daimler muss ein komplettes Werk stilllegen
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