Der chinesische Tech-Konzern Tencent ist anderswo mit hippen Services wie dem Messenger WeChat aktiv. In Deutschland setzt das Unternehmen auf einen gänzlich anderen Geschäfts-Bereich: Versicherungen.
Die Chinesen beteiligen sich laut einem Bericht des Handelsblatts an der nächsten Finanzierungsrunde des Startups Clark. Die Firma betreibt eine App, über die Nutzer diverse Versicherungen verwalten und auch buchen können. Einnahmen generiert das Startup über die dabei anfallenden Vermittlungs-Provisionen - wie es bei einem normalen Makler ebenfalls der Fall wäre.
Der Vorteil für den Nutzer liegt hier in der größeren Übersichtlichkeit. Man bekommt genau gezeigt, welche Lebensbereiche und konkreten Schadensfälle abgesichert sind und kann bei Bedarf ziemlich genau auf veränderte Ausgangslagen reagieren. Das ist im Offline-Versicherungsgeschäft bisher kaum möglich, da man selten alle Versicherungen bei einem Makler unterschrieben hat. Zudem ist die Branche nicht gerade von höchster Seriosität geprägt, so dass viele Menschen diverse unwahrscheinliche Schadensfälle im Grunde mehrfach versichert haben, weil sich Verträge vor allem in Randbereichen überschneiden.
Schneller wachsen
Den neuen Zugang zur Versicherungswelt finden die Investoren immerhin erfolgversprechend genug, um weitere 69 Millionen Euro in die Firma zu stecken. Damit sind dann insgesamt Gelder von 105 Millionen Euro in das Unternehmen geflossen. Schon länger sind Finleap, White Star Capital und Yabeo dabei, wie hoch nun Tencent eingestiegen ist, wurde nicht genauer benannt.
Mit dem neuen Kapital will Clark vor allem das Wachstum voranbringen. Binnen der kommenden drei Jahre will man von aktuell 300.000 auf eine Million Kunden kommen. Um das zu schaffen und die Marke bekannter zu machen, will man einen Teil des neu verfügbaren Geldes unter anderem in Fernsehwerbung investieren.