In Europa wird die Energiewende in den kommenden Jahren wohl ordentlich vorangehen. Auf Grundlage des Green Deals der EU-Kommission hat die Energiewirtschaft nun konkretere Investitionsziele festgelegt.
In Brüssel hat man es sich zum Ziel gesetzt, den Klimaschutz stärker in den Fokus zu stellen. Und dies scheint Wirkung zu haben. Denn verschiedene große Energiekonzerne reagieren bereits auf die angekündigten Maßnahmen und wollen die Energieerzeugung aus regenerativen Quellen in den kommenden Jahren kräftig vorantreiben. Eine der umfassendsten Planungen kommt dabei von der italienischen Enel, die in diesem Jahrzehnt 70 Milliarden Euro in den Umbau stecken will.
Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat ein Investitionsvorhaben von 34 Milliarden Euro angekündigt. Hier soll die Summe aber bereits binnen der kommenden fünf Jahre in die Nutzung regenerativer Energieträger fließen. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf eine Analyse der Unternehmensberatung Kearney. Auch deutsche Unternehmen wie RWE und EnBW wollen ihre Investitionen in den Bereich deutlich ausweiten.
Zusammengenommen kommen die Investitions-Planungen der europäischen Energieversorger auf einen Wert von mindestens 650 Milliarden Euro, hieß es. Das ist allerdings die untere Grenze. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen - also beispielsweise Förderprogramme verlängert oder bestimmte Absatz-Garantien festgezurrt werden - könnten noch weitaus größere Beträge fließen. Unter günstigen Voraussetzungen ist dem Vernehmen nach auch die Marke von einer Billion Euro nicht unrealistisch.
Die geplanten Investitionssummen sind tatsächlich ziemlich hoch. Allerdings ist dies zu einem guten Teil auch der Tatsache geschuldet, dass die Branche lange starr an fossilen Technologien festhielt, obwohl die Notwendigkeit des Wandels seit Jahrzehnten bekannt ist. Nun ist der Druck natürlich entsprechend groß und es muss zügig gehandelt werden, wenn die Ziele des Pariser Abkommens doch noch eingehalten werden sollen.