WorkBoy: Verschollenes GameBoy Add-On nach 28 Jahren gefunden

John Woll, 28.12.2020 14:21 Uhr 2 Kommentare
Vom Taschen-Sonar bis hin zur Kamera: Für Nintendos le­gen­dä­re Hand­held-Konsole GameBoy gab es ein ganzes Uni­ver­sum an Accessoires. Jetzt ist nach fast drei Jahrzehnten ein ver­schol­le­nes, nie veröffentlichtes Add-On wieder aufgetaucht: Der WorkBoy.

Der GameBoy zum Arbeiten wurde nie zur Realität

Die Welt des Zubehörs rund um den GameBoy war sehr reichhaltig. Doch einige Ideen rund um den kleinen, legendären handlichen Taschencomputer wurden zwar erprobt, durften sich aber nie in der Öffentlichkeit zeigen. Ein solches Relikt aus grauen PDA- und Smartphone-Vorzeiten hat es jetzt nach 28 Jahren wieder an die Oberfläche gespült. Der YouTuber und Videospiel-Historiker Liam Robertson von DidYouKnowGaming? (via IGN) hat in einem neuen Video großen Aufwand betrieben, um zu ergründen, was mit dem "WorkBoy" passiert war.

Nintendo WorkBoy
Der WorkBoy: Ein GameBoy Add-On seiner Zeit voraus

Der WorkBoy war eine kleine Tastatur, die über das Link Cable mit dem GameBoy verbunden werden sollte und den Zugriff auf 12 Apps erlaubte - unter anderem einen Kalender und ein Adressbuch. Die Idee war von dem Unternehmen Source Research and Development entwickelt worden und sollte von Fabtec mit einer offiziellen Lizenz von Nintendo produziert werden. Nintendo USA hatte den Namen WorkBoy sogar 1992 schützen lassen, ein Prototyp hatte in diesem Jahr seinen Auftritt bei der CES gefeiert.

Robertson war es nun gelungen, Eddie Gill, den Architekten des WorkBoy und Gründer von Source Research and Development, ausfindig zu machen. Wie er schildert, sollte der WorkBoy ursprünglich Ende 1992 oder Anfang 1993 für etwa $79-$89 US-Dollar auf den Markt kommen, verschiedene Probleme hätten aber verhindert, dass er jemals die Öffentlichkeit erreichte.

Die Suche war erfolgreich

Gill konnte für die Jagd dann auch den entscheidenden Hinweis geben: er wisse nur von zwei Prototypen auf der gesamten Welt. Einer sei nach seinen Informationen wahrscheinlich "tief in den Gewölben von Nintendo", der andere dagegen befinde sich im Besitz von Frank Ballouz, dem Gründer von Fabtek. Und genau hier konnte Robertson dann einen funktionierenden WorkBoy ausfindig machen.


Die Geschichte des nie veröffentlichten GameBoy Accessoires nahm aber auch vor rund 30 Jahren noch eine sehr interessante Wendung. Eddie Gill nutzte sein ursprüngliches Design für ein neues Gerät, das "persönlichen Kommunikator, Tastatur und Touchscreen" vorsah. Jahre später sollte Nokia das entsprechende Patent für das Nokia 9000 lizenzieren.
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