Die Elektronikketten
Media Markt und Saturn könnten bald in ruhigere Fahrwasser kommen. Ein seit Jahren im Hintergrund schwelender Streit um die Anteilsstrukturen und die Stoßrichtung steht kurz vor seiner Lösung.
Die Holding Ceconomy, die quasi als Muttergesellschaft der beiden Elektronik-Ketten fungiert, ist bisher nicht alleiniger Eigner. 21,62 Prozent gehören auch der Gesellschaft Convergenta, hinter der die Familie Kellerhals steht. Zwischen dem Ceconomy-Vorstand und den Erben des Media Markt-Mitbegründers Erich Kellerhals gibt es immer wieder Uneinigkeiten über den Weg, den die Unternehmen gehen sollen - was nicht gerade für eine geradlinige Erfolgsgeschichte spricht.
Das könnte sich nun aber endlich ändern, wie aus einem Bericht des
Spiegels hervorgeht. Die Anteile von Convergenta sollen komplett an Ceconomy übergeben werden. Im Gegenzug soll die Kellerhals-Familie zu 25,9 Prozent an der Ceconomy beteiligt werden. Darüber hinaus erhält sie Wandelanleihen im Wert von 160 Millionen Euro sowie einen Geldbetrag von 130 Millionen Euro. Insgesamt würde sich die ganze Sache damit auf einen Transaktionswert von rund 815 Millionen Euro summieren.
Endlich Ruhe
"Mit dieser Einigung haben wir die Zeit vergangener Konflikte hinter uns gelassen und eine gute Lösung im Sinne aller Beteiligten gefunden", sagte Ceconomy-Chef Bernd Düttmann mit sichtlicher Erleichterung. Denn die beiden Handelsketten gehören fortan komplett der Ceconomy. Über die Stoßrichtung kann man sich so nun erst einmal in der Holding einig werden, bevor es an die konkreten Umsetzungen in den Tochtergesellschaften geht.
Bisher wurden Veränderungen zwar angestoßen, immer wieder grätschte der andere große Miteigentümer aber dazwischen. Das ging so weit, dass die Anteilseigner sich auch mal vor Gericht darüber stritten, wer denn nun in welchem Umfang Einfluss nehmen darf. In einer Zeit, in der die Filialketten ohnehin mit der enormen Online-Konkurrenz zu kämpfen haben, ist das nicht gerade hilfreich.
Siehe auch: Ceconomy: Media Markt und Saturn sind jetzt weg von Metro