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Wasserstoff:
Daimler und Linde wollen LKW bei -253 Grad betanken

Bei großen Nutzfahrzeugen wird die Elektromobilität aller Voraussicht nach vor allem von Wasserstoff angetrieben. Hier gibt es aber auch noch viel zu tun - unter anderem an der Technologie, mit der Fahrzeuge betankt werden können.
Daimler
11.12.2020  16:46 Uhr
Der Automobilkonzern Daimler hat sich hierfür mit Linde, einem Spezialisten für Industrie-Gase zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie eine neue Generation von Flüs­sig­was­ser­stoff-Betankungstechnologien entwickeln. Mit dieser sollen Brennstoffzellen-LKW einfacher mit Treibstoff versorgt werden können. Die heutigen Systeme arbeiten damit, dass das Gas unter einen enorm hohen Druck gesetzt wird, um die nötige Energiedichte zu erreichen. Das führt aber oft zum so genannten Boil-off-Effekt, durch den beim Tankvorgang Gas zurück in die Tankstelle gedrückt wird. Darüber hinaus müssen Tankstelle und LKW komplexe Daten austauschen, damit die Befüllung des Treibstofftanks ordentlich funktioniert.

Daimler: Elektro-LKW

Daimler und Linde setzen hingegen auf ein anderes Verfahren, bei dem statt 700 bar lediglich ein Druck von 16,5 bar zum Einsatz kommt. Im Gegenzug ist der Wasserstoff hier aber auf -253 Grad Celsius heruntergekühlt, damit er mit einer ausreichend hohen Energie-Dichte zu bekommen ist. Das Verfahren ermöglicht es sogar, mehr Wasserstoff bei gleicher Tank­größe mitzuführen, womit die Reichweite entsprechend hoch ausfällt.

Das neue Verfahren will Daimler im GenH2-Truck zum Einsatz bringen. Diesen hatte Daimler im September als Prototypen vorgestellt, der große Lasten mit einer Tankfüllung über Strecken von bis zu tausend Kilometern bringen kann. Ab dem Jahr 2023 sollen konkrete Erprobungen bei den Kunden stattfinden und in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts will der Konzern richtig in Serie gehen. Bis dahin müssten dann die benötigten Wasserstoff-Tankstellen zur Verfügung stehen.

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