In Großbritannien soll in Kürze ein neues Gesetz für Sicherheit in der Telekommunikation in Kraft treten, das den Netzbetreibern des Landes unter anderem drastische Strafen androht, wenn sie in ihrem Mobilfunknetzen auf 5G-Technik von Huawei setzen.
Wie die BBC meldet, soll dem britischen Parlament in Kürze in neuer Gesetzentwurf vorgelegt werden, mit dem man für mehr Sicherheit im Bereich der Telekommunikation sorgen will. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass Huawei und seine Tochterfirmen grundsätzlich vom Ausbau der britischen 5G-Netze ausgeschlossen werden.
Sollten die Netzbetreiber es nicht schaffen, rechtzeitig vor Ablauf der von dem Gesetz vorgegebenen Fristen dafür zu sorgen, dass sie die gewünschten Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit erfüllen, drohen empfindliche Strafen. Zu den geplanten Maßnahmen gehört auch, dass die Netzbetreiber auf Huawei-Hardware in ihren Mobilfunknetzen verzichten, weil diese pauschal als unsicher eingestuft wird.
Britische Netze sollen bis 2027 Huawei-frei sein
Sollten die Firmen die Huawei-Systeme nicht bis 2027 aus ihren 5G-Netzen entfernen, würden sie gegen die Vorgaben des neuen Gesetzes verstoßen. Die nationale Regulierungsbehörde Ofcom kann dann zumindest laut den aktuellen Plänen Strafen in Höhe von 10 Prozent des Umsatzes oder mehr als 100.000 britischen Pfund pro Tag verhängen.
Wie in vielen anderen Ländern setzen auch in Großbritannien einige Netzbetreiber auf Huawei-Technik, da diese einen vergleichsweise günstigen Aufbau von 5G-Kapazitäten ermöglicht. Mittlerweile versuchen die Anbieter aber ihre Abhängigkeit von Huawei aufgrund des politischen Drucks zu reduzieren und schließen daher immer häufiger Lieferverträge mit alternativen Netzausrüstern wie Nokia und Ericsson ab.
Huawei verwies erneut auf die aus seiner Sicht vorhandenen Zweifel an den noch immer nicht wirklich belegten Sicherheitsbedenken gegenüber dem chinesischen Hersteller. Zwar betrachten auch britische Politiker die Hardware von Huawei als Sicherheitsrisiko, es habe jedoch nach wie vor keinerlei "faire Prüfung der Risiken" gegeben, so das Unternehmen.