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Schwere Schlappe für Musikindustrie: YouTube-dl ist zurück auf GitHub

Das Downloaden von YouTube-Videos ist der Content-Industrie seit langem ein Dorn im Auge und entsprechend aggressiv geht man gegen Anbieter passender Software vor. Die Macher von YouTube-dl können sich nun aber über einen großen Erfolg gegen die Musikindustrie freuen.
17.11.2020  11:49 Uhr
Im Oktober dieses Jahres mahnte die Recording Industry Association of America (RIAA) das Open-Source-Projekt Youtube-dl ab und ließ es von GitHub entfernen. Doch damit machte man sich keine Freunde, ganz im Gegenteil. Denn die Sache ging für die Musik-Lobby-Organisation gehörig nach hinten los. Denn die Entwickler-Community stellte sich hinter Youtube-dl, ganz aus dem Internet entfernen ließ sich die Software sowieso nicht.

Massiver Gegenwind

Mit so viel Gegenwind der Developer-Gemeinschaft hat die RIAA aber sicher nicht gerechnet, denn man bekam u. a. Hilfe von der Electronic Frontier Foundation (EFF). Auch GitHub-CEO Nat Friedman hat ausrichten lassen, dass er "verärgert" sei, er bot auch seine persönliche Hilfe an, um der Repository von Youtube-dl zu einer Rückkehr zu verhelfen. Und das waren auch keine leeren Worte, denn wie TorrentFreak berichtet, ist das Projekt seit gestern wieder auf GitHub zu finden.

Friedman schrieb dazu auf Twitter: "Wir stellen uns auf die Seite der Entwickler und haben das Youtube-dl-Repo wieder eingesetzt. Abschnitt 1201 des DMCA ist kaputt und muss repariert werden. Entwickler sollten die Freiheit zum Herumzubasteln haben. Nur so erhält man großartige Tools wie Youtube-dl."

Die Wiederherstellung des Repositorys wurde durchgeführt, nachdem die Entwickler einige Änderungen durchgeführt haben, darunter die Entfernung von Referrals zu urheberrechtlich geschützter Musik, das war auch einer der von der RIAA beklagten Punkte. Dennoch ist die grundsätzliche Funktionalität intakt, denn man kann mit YouTube-dl nach wie vor Dateien, auch Musik, von der Google-Plattform herunterladen.

Entwicklern rechtlich helfen

Für die RIAA ging die Sache auch noch aus einem anderen Grund nach hinten los: Denn die zu Microsoft gehörende Entwickler-Plattform kündigte die Schaffung eines eine Million Dollar schweren Verteidigungs-Fonds an, mit dem man kleinen Entwicklern helfen will, sich gegen derartige Angriffe zu wehren. Schließlich will sich GitHub auch politisch engagieren, um problematische Passagen wie Sektion 1201 zu reparieren.

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