Die Messenger-Plattform Telegram hat in der letzten Zeit als Tummelplatz ziemlich kruder Verschwörungstheoretiker von sich Reden gemacht. Dass diese ausgerechnet dort zu finden sind, könnte auch daran liegen, dass es da auch gleich die passenden Drogen gibt.
Unter Federführung des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gingen verschiedene Strafverfolungsbehörden gegen entsprechende Anbieter vor. Insgesamt seien neun Telegram-Gruppen übernommen worden, in denen der Handel mit illegalen Betäubungsmitteln organisiert wurde, hieß es.
In sechs Bundesländern fanden im Zuge dessen Razzien zur Sicherstellung von Beweismitteln statt. Dabei wurden 30 verschiedene Objekte durchsucht. Entsprechende Ermittlungen liefen im Vorfeld seit Juni und es konnten 28 Beschuldigte identifiziert werden. Diesen wird vorgeworfen, über Telegram unerlaubt Handel mit Betäubungsmitteln, gefälschten Dokumenten, illegal erlangten Daten und anderen inkriminierten Gütern geführt zu haben.
Beweismittel beschlagnahmt
An den Aktionen waren die Staatsanwaltschaften in Bamberg, Bremen, Chemnitz, Essen, Hagen, Konstanz und Mannheim mit den jeweiligen lokalen Polizeibehörden beteiligt. Aber auch die Kollegen in Österreich wurden in Vorarlberg aktiv. Insgesamt konnten während der Razzien über vier Kilogramm Betäubungsmittel, acht Waffen, 8000 Euro Bargeld sowie zahlreiche weitere Beweismittel, insbesondere Smartphones und diverse Datenträger, sichergestellt werden.
Im Rahmen dessen wurden den Angaben zufolge neun Chatgruppen mit zusammen rund 8000 Abonnenten übernommen. Dabei handelt es sich um Angebote mit Namen wie "Silk Road", "Marktplatz//Schwarzmarkt", "GermanRefundCrew" oder "Cracked Accounts Shop". In den Gruppenchats erfolgte dabei die Anbahnung der Geschäfte durch Bilder und Listen verifizierter Händler. Wenn es konkreter wurde, wechselten die Personen jeweils in den privaten Kontakt.