Ende eines lukrativen Deals?
Das liegt daran, dass die US-Regierung ein Kartellverfahren gegen Google eröffnet hat. In dessen Mittelpunkt steht die Praxis, bei der der Suchmaschinenriese viel Geld an andere Unternehmen, die in manchen Bereichen auch Konkurrenten sind, überweist, damit Google voreingestellt wird. Dem Vernehmen nach lohnt sich der Deal für Apple enorm, denn von Mountain View sollen alljährlich zwischen acht und zwölf Milliarden Dollar nach Cupertino fließen.Infografik: Jahrzehnt des Wachstums für US-Techriesen
Sollte diese Praxis ein Ende finden, hat Apple nicht nur ein signifikantes finanzielles Loch (das Google-Geld stellt 14 bis 21 Prozent des Jahresgewinns von Apple dar), sondern braucht auch eine neue Suchmaschine, die sich auf iPhone, iPad und Co. von Haus aus öffnet.
Derzeit mehren sich die Hinweise, dass Apple eine hauseigene Google-Alternative entwickelt, entweder als Plan B für den Fall, dass ein Deal mit Google nicht mehr möglich ist, oder als Plan A: Also ein freiwilliges und komplettes Ersetzen der Google-Suche - ähnlich wie man es im Fall Apple Maps statt Google Maps gemacht hat.
So berichtet die Financial Times unter Berufung auf nicht näher erläuterte Quellen (via Apple Insider), dass Apple die Google-Suche durch eine Eigenentwicklung ersetzen will: "Diese Web-Suchfunktion stellt einen wichtigen Fortschritt in der internen Entwicklung von Apple dar und könnte die Grundlage für einen umfassenderen Angriff auf Google bilden", so das Blatt.
Die FT verweist auch auf jüngste Änderungen bei iOS 14, bei denen in bestimmten Fällen eigene Suchergebnisse angezeigt werden, wenn Nutzer vom Homescreen aus Suchabfragen durchführen. Ein weiterer Hinweis sind verstärkte Sichtungen des AppleBot, der Apple-eigene Web Crawler ist zuletzt immer häufiger durch Aktivität aufgefallen. Die Berichte sollte man aber wohl dennoch mit größerer Vorsicht genießen, denn besonders eindeutig sind diese Hinweise und Informationen auch nicht.