Die beiden Browser-Erweiterungen Nano Adblocker und Nano Defender wurden im Jahr 2019 veröffentlicht und basieren auf dem Code des etwas bekannteren Tools uBlock Origin. Nun wurden die Add-Ons allerdings verkauft und scheinen die Privatsphäre der Nutzer zu gefährden.
Wie Ghacks (via Deskmodder) berichtet, wurden die Extensions an zwei Entwickler in der Türkei verkauft. Obwohl das an sich nicht ungewöhnlich ist, scheinen die neuen Besitzer mit dem Add-On hohe Profite erzielen zu wollen. Die aktuelle Version der zwei Erweiterungen enthält eine neue connect.js-Datei, mit welcher Nutzerdaten an einen Remote-Server übertragen werden. Die Daten werden an die Internet-Adresse "def.dev-nano.com" gesendet.
Mit dem neuesten Update wurde die Erweiterung so konzipiert, dass bestimmte Informationen aus den ausgehenden Netzwerk-Anfragen nach einer extern festlegbaren Heuristik abgegriffen und an den Server übermittelt werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Nutzerdaten von den Besitzern weiterverkauft werden, um Gewinne zu erzielen. Auch die Filterlisten von Nano wurden an die Entwickler in der Türkei verkauft und dürften voraussichtlich bald modifiziert werden.
Wer die Chromium-Version von Nano Adblocker & Defender verwendet, sollte also möglicherweise über einen Wechsel zu einem anderen Werbeblocker nachdenken. Die Firefox-Erweiterung wurde nicht verkauft und sollte daher noch wie gewohnt funktionieren, ohne Daten an einen Remote-Server senden zu müssen. Der Entwickler hat angekündigt, das Add-On für Firefox weiterhin zu aktualisieren und demnächst mit einem neuen Namen auszustatten.