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250.000 Exchange-Server angreifbar: Patch schon lange verfügbar

Obwohl Microsoft schon im Februar einen entsprechenden Sicherheits-Patch bereitgestellt hatte, bleiben weiterhin unzählige Exchange-Server ungepatcht. Da Angreifer die Lücke aktiv ausnutzen mahnen jetzt Sicherheitsforscher erneut, dass dringend gehandelt werden sollte.
05.10.2020  20:20 Uhr

Eine große Lücke in Exchange-Servern ist hunderttausendfach noch offen

Seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass unter der Kennung CVE-2020-0688 eine große Lücke in Exchange-Servern klafft. Wie eine damalige Analyse gezeigt hatte, waren insgesamt 350.000 Systeme von dem weitreichenden Sicherheitsproblem betroffen. Microsoft hatte dann am 11. Februar im Rahmen des Patchday ein kumulatives Updates und ein Service Pack veröffentlicht, das die Anfälligkeit bezüglich Remotecodeausführung in Microsoft Exchange 2010, 2013, 2016 und 2019 behebt. Wie sich jetzt zeigt, haben sehr viele Admins auch Monate später die entsprechenden Updates noch nicht installiert. Wie die Sicherheitsfirma Rapid7 (via heise) schreibt, klafft die Lücke aktuell wohl noch in annähernd 250.000 der ursprünglich als angreifbar ermittelten Server.
CVE-2020-0688: Volexity warnt
CVE-2020-0688: Volexity warnt

Das große Problem hatte Sicherheitsfirma Volexity in einem Beitrag im Frühjahr erläu­tert: Schon seit März ist bekannt, dass die Lücke aktiv von Angreifern ausgenutzt wird. "Diese Schwachstelle gibt Angreifern die Möglichkeit, mit Nutzer-Zugangsdaten oder einem alten Dienstkonto Zugang zu sensiblen Inhalten innerhalb einer Organisation zu erlang­en", so die Sicherheitsexperten. "Glück­licherweise erfordert diese Schwachstelle eine kompromittierte Zugangsberechtigung, die ausgenutzt werden kann, und wird daher eine weit verbreitete automatische Ausnutzung verhindern, wie sie beispielsweise durch den Einsatz von Cryptocurrency-Minern oder Lösegeldminern erfolgt", so Voxelity weiter.

Auch offizielle Stellen in den USA - unter anderem die NSA und US-CERT - warnen mit Nachdruck vor der Schwachstelle. Das Verteidigungsministerium der USA hatte gegenüber ZDNet erklärt, dass die Lücke von "allen großen Spielern" ausgenutzt werde, darunter auch Hacker im Staatsauftrag.
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