Update vom 28. September, 19:45 Uhr: EVGA hat in einem Forum-Beitrag mitgeteilt, dass die Berichte auf Vor-Produktionsversion zurückzuführen sind, die fälschlicherweise an Reviewer versendet worden sein sollen. Die 30xx-Karten für Konsumenten sollen demnach nicht betroffen sein und andere Kondensatoren verwenden. Danke an WinFuture-User caZper für den entsprechenden Hinweis.
In einschlägigen Gaming- und Technik-Foren häufen sich negative Berichte zum Alltag mit den neuen Custom-Grafikkarten der RTX 3080. Probleme wurden unter anderem mit den Modellen MSI GeForce RTX 3080 Ventus 3X OC, EVGA GeForce RTX 3080 XC3 und Zotac Gaming GeForce RTX 3080 Trinity festgestellt. Die ab Werk meist leicht übertakteten GPUs erreichen, wie auch die klassische Founders Edition von Nvidia, eine hohe Boost-Taktrate von bis zu 2040 MHz. Wie von Benchmark-Enthusiasten festgestellt wurde, ist es genau dieser "Über 2 GHz"-Bereich, der den erst kürzlich vorgestellten Ampere-Karten zu schaffen macht.

Zotac-Karten mit POSCAPs

ASUS-Karten mit MLCC
Hersteller von Custom-Designs haben am falschen Ende gespart
Technik-Experte Igor Wallossek vermutet auf seinem Blog igor'sLAB, dass minderwertige Kondensatoren Schuld an den Abstürzen sein könnten. Anstelle der von Nvidia selbst eingesetzten, hochwertigeren MLCC-Kondensatoren (Multilayer Ceramic Chip Capacitor), verwenden unter anderem MSI, EVGA und Zotac bei diversen Custom-Grafikkarten der GeForce RTX 3080 günstigere POSCAPs (Conductive Polymer Tantalum Solid Capacitors). Diese sollen deutlich schlechter auf höhere Taktfrequenzen reagieren und somit die Abstürze in vielen Spielen herbeiführen.Forennutzer von LinusTechTips, ComputerBase und Overclockers haben zumindest einen Workaround für sich gefunden. Sie schränken den Boost-Takt betroffener RTX 3080-Grafikkarten selbst ein. Für ein so genanntes negatives Offset kann unter anderem die Software MSI Afterburner 4 genutzt werden, die vorrangig zum Übertakten und Überwachen von Grafikkarten konzipiert wurde. Erfolgreiche Ergebnisse konnten bereits erzielt werden, sobald die GPU auf 100 MHz verzichtet und mit maximal 1920 MHz die magische 2-GHz-Grenze nicht mehr überschreitet. Eine ähnliche Lösung könnte mit Hilfe eines zukünftigen Nvidia Game Ready-Treibers (GRD) gewählt werden.
