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Microsoft Defender:
Strittige Download-Funktion wurde wieder entfernt

Microsoft hat die Möglichkeit zum Herunterladen von Dateien im Windows Defender wieder entfernt, nachdem es Sicherheitsbedenken zu dem Feature gegeben hatte. Das Ganze ist ein Sturm im Wasserglas.
20.09.2020  19:37 Uhr
Anfang September war bekannt geworden, dass der Windows Defender eine neue Funktion bekommen hat (wir berichteten). Dabei handelte es sich um die Fähigkeit, Dateien herunterzuladen, und zwar über eine Erwei­terung des Micro­soft Anti­mal­ware Service Command Line Utility (MpCmdRun.exe). Mit Hilfe des Kommando­zeilen-Tools konnte man kurzfristig die Option "Down­load­File" nutzen, um beliebige Dateien zu laden. Allerdings muss man dazu sagen, dass es sich nicht um ein besonders gefährliches Feature handelt, auch wenn einige Sicherheitsexperten Bedenken angemeldet hatten. Über den Defender Malware zu laden war ebenso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich, wie wenn man ganz regulär eine Datei mit dem Webbrowser laden würde. Wer aus ausprobieren wollte, hat auch ohne Probleme Schadcode laden können.

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Dennoch hat man sich nun den Bedenken angenommen: Microsoft hat die Download-Funktion einfach wieder entfernt. Der Windows Defender Antimalware-Client hat mit Version 4.18.2009.2-0 ein Update bekommen. Dabei entdeckte das Online-Magazin Bleeping­Computer, dass Microsoft die Funktionen von MpCmdRun.exe wieder geändert hat - ohne eine entsprechende Ankündigung zu machen. Der Konzern hat also das strittige Feature ebenso stillschweigend wieder entfernt, wie es den Weg in das Tool gefunden hatte.

Befehlszeilenoption wieder weg

Defender-Nutzer, die versuchen nach dem Update eine Datei über MpCmdRun.exe herunterzuladen, erhalten eine Fehlermeldung mit dem Hinweis "CmdTool: Ungültiges Befehlszeilenargument". Die Befehlszeilenoption "DownloadFile" wurde auch schon wieder von dem dem Hilfebildschirm entfernt. Man kann sich zwar nun streiten, ob die Sicherheitsbedenken berechtigt waren. Allerdings ist der Defender auch für Endverbraucher gedacht und Microsoft macht Werbung damit, dass sich der Defender um die Nutzersicherheit kümmert und man nicht selbst tätig werden muss.

Daher ist es auch ganz gut, wenn man in dem Security-Tool keine Schwachstellen - und seien es auch ganz offensichtliche durch den Download von Schadsoftware - ermöglicht.

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