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Coronakrise:
Amazon hat Produkte um bis zu 1000% zu teuer verkauft

Die seit Anfang des Jahres weltweit grassierende Pandemie hat viele Wirt­schaftszweige schwer getroffen. Es gab aber auch etliche Un­ter­neh­men, die von den Lockdowns profitiert haben, allen voran Amazon. Kon­sumentenschützer machen dem Versandhändler nun neue Vorwürfe.
11.09.2020  14:08 Uhr
Dem US-amerikanischen Versandhandelsgiganten wird vorgeworfen, während der Lockdown-Maßnahmen zahlreiche essentielle Produkte wie Toilettenpapier und antibakterielle Seife stark überteuert verkauft zu haben. In einem Report der Konsumentenschutzorganisation Public Citizen wurden 15 Produkte analysiert, teilweise wurden diese von Dritthändlern verkauft, teilweise waren sie aber auch mit "verkauft von Amazon" markiert. Untersucht wurde der Zeitraum zwischen Mai und August, manche Produkte haben sich während dieser Zeit im Preis vervielfacht. Amazon hat auf den Report bereits reagiert und gegenüber The Verge ausrichten lassen, dass man "Preiswucher" keinen Platz biete: "Unsere Systeme bieten Kunden den besten verfügbaren Online-Preis. Wenn wir einen Fehler feststellen, arbeiten wir schnell daran, ihn zu beheben."

Amazon selbst betroffen

Der Report sieht die Sache aber deutlich anders: Denn laut Public Citizen sind es nicht nur einige Drittanbieter, die sich als Preistreiber betätigen, sondern auch Amazon selbst. Denn auch die von Amazon direkt verkauften Produkte wurden verteuert: Handdesinfektionsmittel etwa stieg um 48 Prozent im Preis, bei Einweg-Mund/Nasen-Schutz gab es sogar Werte von rund 1000 Prozent.

Als Beispiele nennen die Konsumentenschützer etwa eine Packung Klopapier (mit acht Rollen), die im Juni 36,39 Dollar gekostet hat, bei anderen Händlern aber für 6,89 Dollar zu bekommen war. Eine Flasche antibakterieller Seife wurde teilweise für sieben Dollar verkauft, normalerweise ist sie aber für 1,49 Dollar zu bekommen.

Schlimmere Wucherpreise hatten nur noch Drittanbieter, den größten Anstieg (941 Prozent) konnte man bei Mehl verzeichnen. Allerdings gibt Public Citizen zu bedenken, dass es nicht immer einfach ist, den "normalen" Preis herauszufinden. Denn man hat den höchsten Preis dem niedrigsten gegenüber gestellt, musste also immer wieder auch "Äpfel mit Birnen" vergleichen.
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