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Bericht: Huawei reduziert Mate-40-Produktion wegen US-Embargo

Für Huawei geht es durch die jüngst erlassenenen, noch schärferen US-Sanktionen gegen den Konzern jetzt Schlag auf Schlag. Zwar sprach man im Zuge der IFA 2020 noch von stabilen Verkaufszahlen, doch intern hat das US-Embargo enorme Folgen.
Huawei / WinFuture
07.09.2020  18:19 Uhr
Wie der taiwanische Branchendienst DigiTimes berichtet, hat Huawei seine Planung für die bald erscheinende zweite Serie von Flaggschiff-Smartphones für das Jahr 2020 deutlich nach unten korrigiert. Weil das Unternehmen nach dem 14. September von diversen Partnern nicht mehr mit Bauteilen und Komponenten versorgt wird, erwartet man, dass sich das Huawei Mate 40 und seine Schwestermodelle deutlich schlechter verkaufen als ursprünglich eingeplant. Hatte Huawei ursprünglich den Kauf von Komponenten für rund 16 Millionen Einheiten der Mate-40-Serie bei seinen Zulieferern und Partnern angemeldet, so hat man die Planung mittlerweile auf nur noch 11 Millionen herunterkorrigiert. Der Grund dafür sind natürlich die nur noch begrenzt verfügbaren Komponenten, denn Huaweis Zulieferer dürfen das Unternehmen nur noch bis zu 14. September mit Teilen beliefern, für deren Fertigung oder Entwicklung US-Technologien verwendet wurden.

Huawei Mate 40

Bisher keine Embargo-Ausnahmen erteilt

Danach muss Huawei entweder darauf hoffen, dass die US-Regierung entsprechende Ausnahmegenehmigungen erteilt, was jedoch unwahrscheinlich ist, oder alternative Bauteile beschaffen. Da der Großteil der aktuell in Smartphones verbauten Komponenten trotz einer Endfertigung in Asien jedoch unter Verwendung von US-Software oder -Maschinen gefertigt oder entwickelt wird, gibt es in dieser Hinsicht kaum Ausweichmöglichkeiten.

Huawei hat zwar bereits im letzten Jahr begonnen, massenhaft Bauteile relevanter Art, die von US-Sanktionen betroffen sein könnten, einzulagern, doch dürften diese Vorräte ebenfalls endlich sein. Außerdem geht die technische Entwicklung natürlich weiter, so dass man sich zwar aus dem bestehenden Lager bedienen, aber unter Umständen nicht mehr die neuesten Entwicklungen bieten kann.

Unterdessen verliert Huawei auch zunehmend Mitarbeiter seiner Smartphone-Sparte an die Konkurrenz. Hatte man in den letzten zehn Jahren mit viel Aufwand eine eigene Chip-Sparte für Smartphone-Plattformen entwickelt, so nutzlos könnten all die Mühen gewesen sein. Zahlreiche Mitarbeiter der Chip-Schmiede Huawei HiSilicon sollen mittlerweile bereits das Unternehmen verlassen haben, da der chinesische Konzern keine Möglichkeit mehr hat, seine neuesten Chips weiter beim bisherigen Produktionspartner TSMC fertigen zu lassen.

Noch soll HiSilicon zwar zum aktuellen Zeitpunkt nicht aufgelöst worden sein, doch hat Huawei seinen Mitarbeitern in diesem Bereich bereits auf breiter Front die Möglichkeit eingeräumt, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Sie sind somit freigestellt und verdienen dabei nichts, da alle Entwicklungsprojekte der Chipsparte mittlerweile ruhen sollen. Natürlich dürften die meisten Mitarbeiter sich unter diesen Bedingungen lieber eine neue Herausforderung suchen.
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