Bisher keine Embargo-Ausnahmen erteilt
Danach muss Huawei entweder darauf hoffen, dass die US-Regierung entsprechende Ausnahmegenehmigungen erteilt, was jedoch unwahrscheinlich ist, oder alternative Bauteile beschaffen. Da der Großteil der aktuell in Smartphones verbauten Komponenten trotz einer Endfertigung in Asien jedoch unter Verwendung von US-Software oder -Maschinen gefertigt oder entwickelt wird, gibt es in dieser Hinsicht kaum Ausweichmöglichkeiten.Huawei hat zwar bereits im letzten Jahr begonnen, massenhaft Bauteile relevanter Art, die von US-Sanktionen betroffen sein könnten, einzulagern, doch dürften diese Vorräte ebenfalls endlich sein. Außerdem geht die technische Entwicklung natürlich weiter, so dass man sich zwar aus dem bestehenden Lager bedienen, aber unter Umständen nicht mehr die neuesten Entwicklungen bieten kann.
Unterdessen verliert Huawei auch zunehmend Mitarbeiter seiner Smartphone-Sparte an die Konkurrenz. Hatte man in den letzten zehn Jahren mit viel Aufwand eine eigene Chip-Sparte für Smartphone-Plattformen entwickelt, so nutzlos könnten all die Mühen gewesen sein. Zahlreiche Mitarbeiter der Chip-Schmiede Huawei HiSilicon sollen mittlerweile bereits das Unternehmen verlassen haben, da der chinesische Konzern keine Möglichkeit mehr hat, seine neuesten Chips weiter beim bisherigen Produktionspartner TSMC fertigen zu lassen.
Noch soll HiSilicon zwar zum aktuellen Zeitpunkt nicht aufgelöst worden sein, doch hat Huawei seinen Mitarbeitern in diesem Bereich bereits auf breiter Front die Möglichkeit eingeräumt, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Sie sind somit freigestellt und verdienen dabei nichts, da alle Entwicklungsprojekte der Chipsparte mittlerweile ruhen sollen. Natürlich dürften die meisten Mitarbeiter sich unter diesen Bedingungen lieber eine neue Herausforderung suchen.