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Neue Architektur:
Intels Prozessoren der neuen Generation sind da

Intel hat mit Tiger Lake-U die neuen Notebook-Pro­zessoren der 11. Core-Generation vorgestellt. Die Chips sollen bis zu 20 Prozent mehr Leistung in Office-Szenarien bieten und dank Intel Xe-Grafik auch bei Spielen einen kräftigen Zuwachs liefern.
02.09.2020  23:11 Uhr
"Tiger Lake" ist Intels Versuch, sich im Bereich der mobilen Geräte gegen den auf­streb­en­den Rivalen AMD und dessen Ryzen-Line-up zu wehren. Das Unternehmen stellt dazu seine Note­book-Prozessoren der 11. Core-Generation offiziell vor, die unter anderem bis zu vier neue "Willow Cove"-Rechenkerne mit Taktraten von bis zu 4,8 Gigahertz mitbringen.

Xe-GPU und andere Technologien geben ihr Intel-Debüt

Die Tiger Lake-Chips werden in einem verbesserten 10-Nanometer-(nm)-Verfahren pro­du­ziert, welches Intel als SuperFin-Design bezeichnet. Die SoC-Modelle (System on a Chip) sind außerdem die ersten Intel-CPUs, bei denen die neue Iris Xe-Grafikeinheit Einzug erhält. Für das Notebook-Segment verfügt diese über bis zu 96 Rech­en­ein­hei­ten und soll die Leis­tung bisheriger integrierter Intel-Grafiklösungen im Optimalfall verdoppeln.

Intel Tiger Lake Launch
Tiger Lake: Mit der 11. Core-Generation führt Intel eine neue CPU- und GPU-Architektur ein.

Als weitere Neuerungen der Tiger Lake-Plattform führt Intel die Unter­stütz­ung von Tech­no­lo­gien wie Thunderbolt 4, USB 4 und PCI Express 4.0 auf. Ein Funkmodul nach dem Standard Wi-Fi 6 ist ebenfalls Bestandteil der Plattform. Im direkten Vergleich mit den älteren Ice Lake-Chips sollen die Core-Prozessoren der 11. Generation mehr Performance pro Watt abliefern und ein beachtliches Plus im Bereich der Akkulaufzeit ermöglichen.

Zusammengenommen führt das zur vollmundigen Behauptung Intels, dass die 11. Core-Generation die besten Prozessoren für flache und leichte Notebooks sind.

Intels neues Prozessorporfolio für Ultra-Portables

Heute kündigte Intel insgesamt neun neue Core-Prozessoren der 11. Generation an. Darunter befinden sich sowohl U-Serie-Chips mit einer TDP (Thermal Design Power) von bis zu 28 Watt, welche der Hersteller ab sofort offiziell als UP3-Serie bezeichnet, als auch Modelle der Y-Serie mit bis zu 15 Watt TDP, die jetzt UP4-Reihe genannt werden.

Das Tiger Lake-Topmodell ist der Core i7-1185G7, der einen Basistakt von 3,0 Gigahertz und einen maximalen Turbo-Takt von 4,8 Gigahertz bietet. Bei Auslastung aller vier Rechenkerne soll der Boost-Takt immerhin noch bei 4,3 Gigahertz liegen. Das sind im Vergleich zu den Ice Lake-Chips der 10. Generation deutliche Steigerungen. Außerdem integriert der Prozessor die Grafikeinheit Intel Iris Xe mit 96 EUs (Executing Units - Shader Cluster) und einem Ma­xi­mal­takt von 1,35 Gigahertz.

Intel Tiger Lake Launch
Dank verbessertem Energiemanagement sollen Tiger Lake-Geräte länger durchhalten.

Mehr CPU-Performance, aber die Xe ist der Star

Die von Intel versprochenen Performance-Steigerungen von bis zu 20 Prozent im Office-Be­reich sind nicht bahnbrechend, aber beachtlich, sofern sie auch tatsächlich so von un­ab­hän­gigen Testern bestätig werden können. Die neuen CPUs sollen darüber hinaus durch die Platt­form­ver­bes­se­run­gen etwa beim kon­ti­nu­ier­li­chen Streaming von Videoinhalten mehr als eine Stunde zusätzliche Akkulaufzeit ermöglichen.

Die wahrlich großen Fortschritte erzielt Intel bei seinen Tiger Lake-SoCs aber, eigenen Angaben nach, dank der Iris Xe-GPU bei Gra­fik­be­rech­nun­gen. Das Leistungspotential in diesem Bereich soll sich verdoppelt haben, was laut Intel weit mehr Vorteile für das Nutzer­er­leb­nis insgesamt mit sich bringe, als die Anzahl der Rechenkerne zu steigern. Diese Anmerkung ist natürlich als Spitze gegenüber dem Erzrivalen AMD zu verstehen, der Intel aktuell mit ver­gleich­baren Ryzen-Prozessoren diesbezüglich übertrumpfen kann.

Ein Core-Prozessor der 11. Generation mit Iris Xe-GPU soll je nach Anwendung vergleichbare oder gar bessere Grafikleistung erreichen können als ein Chip der 10. Generation im Zu­sam­men­spiel mit einer dedizierten Grafiklösung wie der Nvidia GeForce MX350. Bei Full-HD-Auf­lös­ung soll somit der Genuss von modernen, intensiven Spieleerfahrungen auf ul­tra-kom­pak­ten Laptops oder 2-in-1s zur Realität werden. Des Weiteren unterstützen die Pro­zes­so­ren der 11. Generation dank der neuen GPU nun externe 8K-HDR-Displays sowie bis zu vier 4K-HDR-Bildschirme gleichzeitig.

Überdies führt Intel Optimierungen im Bereich der integrierten künstliche Intelligenz-Routinen der Prozessoren auf. Diese sollen neue Features wie verschiedene Live-Effekte für Video­kon­fe­ren­zen oder qualitativ hochwertige Fotoverbesserungen ermöglichen.

Intel Evo-Label als Garant für hochmoderne Mobil-PCs

Zusammen mit den neuen Tiger Lake-CPUs kündigt Intel auch einen neuen Zer­ti­fi­zie­rungs­stand­ard namens Intel Evo an. Dieser basiert auf den bereits zuvor im Rahmen von Project Athena mit Herstellern ausgehandelten Spezifikationen, hebt die Messlatte jedoch noch ein­mal deutlich an.

Intel Tiger Lake Launch
Wichtiges Siegel: Hinter dem neuen Intel Evo-Logo verbergen sich sehr nützliche Features

Laptops oder andere Mobilcomputer, die künftig das Intel Evo-Logo ziert, müssen mitunter über neun Stunden Akkulaufzeit (mit einer vollständigen Aufladung) unter realistischen An­wen­dungs­be­dingungen bieten, Wi-Fi 6 und Thunderbolt 4 mitbringen sowie Fast Charging (in 30 Minuten genug Ladung für vier Stunden Laufzeit) liefern sowie das Aufwachen aus dem Ru­he­zu­stand in weniger als einer Sekunde unterstützen. Laut Intel sollten bis Ende des Jah­res mehr als 20 Geräte mit Evo-Zertifikat auf dem Markt erhältlich sein.

Die ersten neuen Laptops, 2-in-1s und Convertibles mit Intels Core i7-, Core i5- und Core i3-Prozessoren der 11. Generation werden in den kommenden Tagen und Wochen im in­ter­na­tio­na­len Handel verfügbar sein. Intel spricht von über 150 entsprechenden Geräte-Designs von Herstellern wie Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo, LG, MSI, Razer und Samsung.

Wir werden darüber berichten.

Intel Core Prozessoren der 11. Generation (Tiger Lake-U)
Modell Cores / Threads Basis-Takt Max. Takt Cache (MB) Iris Xe (EU) DDR4 / LPDDR4x TDP
i7-1185G7 4C / 8T 3,0 4,8 12 96 3200 / 4266 28W
i7-1165G7 4C / 8T 2,8 4,7 12 96 3200 / 4266 28W
i5-1135G7 4C / 8T 2,4 4,2 8 80 3200 / 4266 28W
i3-1125G4* 4C / 8T 2,0 3,7 8 48 3200 / 3733 28W
i3-1115G4 2C / 4T 3,0 4,1 6 48 3200 / 3733 28W
i7-1160G7 4C / 8T 1,2 4,4 12 96 - / 4266 15W
i5-1130G7 4C / 8T 1,1 4,0 8 80 - / 4266 15W
i3-1120G4* 4C / 8T 1,1 3,5 8 48 - / 4266 15W
i3-1110G4 2C / 4T 1,8 3,9 6 48 - / 4266 15W
* Erscheint erst 2021

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