In Videospielen wird das große Geld mittlerweile mit In-Game-Käufen verdient. Der neue Flight Simulator ist dabei keine Ausnahme, doch die Preise im Marktplatz haben es in sich. Microsoft greift tief in die Tasche, wenn man sich für ein Upgrade der Standard-Edition entscheidet.
Ein Kommentar: Dieser Artikel enthält zum Teil persönliche Einschätzungen des Autors.
Als Teil des Xbox Game Pass erfreut sich der Flight Simulator 2020 derzeit großer Beliebtheit. Im ersten Testmonat können Hobbypiloten so schon für einen Euro durchstarten. Doch wie sieht es aus, wenn man die Standard-Edition nachträglich mit den so genannten Deluxe- und Premium-Inhalten versehen möchte? Genau dann könnte der einst günstige Flugsimulator ein großes Loch in den Geldbeutel reißen. Denn Microsoft geht im eigenen Marktplatz mit In-Game-Käufen auf Dummfang. Im schlimmsten Fall zahlen Spieler am Ende bis zu 130 Euro mehr als beim direkten Kauf der besten Premium Deluxe-Edition.
Wenn die Premium Deluxe-Edition auf einmal 155 Euro kostet
Egal ob via Game Pass, Steam oder Microsoft Store, die Flight Simulator Standard-Edition besitzt aktuell einen Wert von 69,99 Euro. Es ist durchaus üblich, dass viele Spieler langfristig neue Flugzeuge und Flughäfen freischalten wollen. Die beste Option dafür sollten die im Marktplatz angebotenen Upgrade-Bundles sein. In vielen Titeln wird dabei meist nur die Differenz zur jeweils besseren Version fällig. Microsoft hingegen hat sich dazu entschieden, noch tiefer in die Taschen der potenziellen "Upgrader" zu greifen. Zur Zeit stehen folgende Bundles im In-Game-Shop zum Hochstufen bereit.
Deluxe Upgrade - 5 Flugzeuge, 5 Flughäfen für 79,99 Euro
Premium Upgrade - 5 Flugzeuge, 5 Flughäfen für 99,99 Euro
Premium Deluxe Upgrade - 10 Flugzeuge, 10 Flughäfen für 84,99 Euro
Bezieht man den Wert der Standard-Edition aus dem Game Pass von 69,99 Euro hinzu, landen Spieler nach einem Upgrade auf die Deluxe-Edition bei 149,98 Euro und auf die Premium Deluxe-Edition bei 154,98 Euro. Im Vergleich dazu liegen die Preise beim Direktkauf der jeweiligen Version bei nur 89,99 Euro respektive 119,99 Euro. Der Mehrpreis schlägt bei einem Upgrade somit zwischen 35 bis 60 Euro zu Buche. Auf Dummfang geht Microsoft jedoch mit dem so genannten Premium-Upgrade für satte 99,99 Euro.
Wer nach dem Baukasten-Prinzip einkauft, muss 130 Euro draufzahlen
Zwar ist es nett zu sehen, dass man Spielern im Flight Simulator 2020 eine Wahl lässt, die Deluxe-Inhalte aus der Premium Deluxe-Edition auszuklammern, doch für den halben Content noch einmal 15 Euro aufzuschlagen dürfte vielen Spielern sauer aufstoßen. Die finanzielle Idee dahinter ist für die Redmondern jedoch lukrativ. Standard-Edition-Nutzer können zuerst auf die Deluxe-Edition aufrüsten und sich später den Premium-Inhalt dazubuchen.
Der Endpreis für alle Flugzeuge und Airports der Premium Deluxe-Edition liegt nach dem Kauf jedes einzelnen Baustein bei satten 249,97 Euro. Entscheidet man sich hingegen direkt für diese Version ohne ein nachträgliches Upgrade der Standard-Edition, werden nur 119,99 Euro fällig. Ein Aufpreis von beinahe 130 Euro.
Kaufen, herunterladen, installieren und noch mehr kaufen...
Upgrades dieser Art sind lediglich über den Marktplatz des Flight Simulator 2020 möglich. Vor dem Kauf und der Installation des Spiels sind die Preise für den DLC-Content nicht sichtbar. Zwar sind die Upgrade-Packs bereits im Microsoft Store gelistet, von einem Preis fehlt dort jedoch jede Spur. Es entsteht der Eindruck, dass Spieler vorerst zur Standard-Edition greifen oder den Game Pass nutzen können und später die Zusatzinhalte einfach zubuchen können - vollkommen richtig. Die drastisch höheren Preise für diese Upgrades jedoch erst nach dem Kauf zu enthüllen, dürfte alles andere als fair sein.
Tipp: Solltet ihr nach einem Probeflug via Xbox Game Pass Blut geleckt haben und den Flight Simulator langfristig spielen wollen, kann der Kauf eines Gesamtpakets unabhängig der Spiele-Flatrate die bessere Wahl sein. Ob Microsoft die Preise für die Upgrade-Bundles zeitnah senken wird, bleibt abzuwarten.