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Microsoft bestätigt Übernahmepläne für riesiges Video-Netzwerk

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass der Redmonder Konzern am chi­nesischen Social Network TikTok interessiert ist, bislang musste man dieser Aussage aber noch ein "angeblich" hinzufügen. Doch mittlerweile hat Microsoft-CEO Satya Nadella die Verhandlungen bestätigt.
03.08.2020  09:00 Uhr
TikTok steht seit einiger Zeit im Visier der US-Politik, Grund dafür ist vor allem der Umstand, dass die derzeit bei vor allem Jugendlichen überaus beliebte Plattform dem chinesischen Internet-Riesen ByteDance gehört. Am Freitagabend tauchte aber ein Bericht auf, wonach der Redmonder Konzern eine Übernahme ansteuert.

TikTok in Nordamerika und Ozeanien

Dabei steht allerdings kein kompletter Kauf von TikTok zur Diskussion, sondern nur der Kauf bestimmter Teile des Netzwerks. Genauer gesagt würde Microsoft, sofern das Geschäft abgeschlossen werden kann, TikTok in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland besitzen und betreiben.

TikTok: Nutzer weltweit und in Deutschland
Infografik TikTok: Nutzer weltweit und in Deutschland

Microsoft hat dazu inzwischen auch einen Blogbeitrag veröffentlicht, in dem bestätigt wird, dass Microsoft-CEO Satya Nadella mit US-Präsident Donald Trump gesprochen habe. Microsoft hat demnach bis zum 15. September 2020 Zeit bekommen, um die Verhandlungen abzuschließen.

Eine Teil-Übernahme von TikTok würde mit einer vollständigen Sicherheitsüberprüfung des Dienstes einhergehen, eine weitere Vor­aus­setzung sind "wirtschaftliche Vorteile für die USA". Microsoft erwägt deshalb auch, andere US-amerikanische Investoren ein­zu­laden, sich über den Kauf von Minder­heits­anteilen an dieser Übernahme beteiligen.

Unklarer Ausgang

Sollte das Geschäft abgeschlossen werden, werde TikTok "Weltklasse-Sicherheit, Datenschutz und digitale Sicherheitsmaßnahmen" bekommen, so Microsoft. Branchenkenner rechnen aber nicht unbedingt damit, dass der Deal beschlossene Sache ist, im Gegenteil. Aufgrund der Attacken der US-Regierung gegen ByteDance ist unvorhersehbar, wie die Angelegenheit letztlich ausgeht. Dem TikTok-Besitzer werden vom Weißen Haus Verbindungen zur chinesischen Staatsführung vorgeworfen, echte Beweise hat man dafür aber bisher nicht vorgelegt - Parallelen zum Fall Huawei sind also sicherlich vorhanden.

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