Die im brandenburgischen Tesla-Werk produzierten Model Y-Fahrzeuge werden sich von den derzeit bereits in den USA gefertigten Modellen deutlich unterscheiden. Die Ingenieure haben unter der Haube noch einmal ordentlich an den Stellschrauben gedreht.
Eigentlich ist Tesla bei der Fertigung seiner Fahrzeuge ziemlich effizient. Im Model Y werden beispielsweise wo immer es geht die gleichen Bauteile wie beim Model 3 verwendet. Das sorgt für günstigere Komponenten, allerdings schleppt man auch die Probleme mit, die das andere Modell hatte. Einer der Gründe für die anfängliche Verzögerung des Starts der Massenproduktion von Model 3 lag darin, dass die Fertigungsprozesse schlicht zu kompliziert waren.
Bei den derzeit gefertigten Model Y-Fahrzeugen gibt es im Grunde das gleiche Problem - auch wenn man die Prozessschritte inzwischen wesentlich besser im Griff hat. Die Ingenieure haben allerdings weiter gewerkelt und im deutschen Werk, das ab dem kommenden Jahr ebenfalls vor allem das Model Y bauen wird, produziert man dann eine wesentlich vereinfachte Variante des gleichen Typs. Das geht aus Anmerkungen hervor, die Tesla-Gründer Elon Musk in einer Telefonkonferenz im Anschluss an die Bilanzpräsentation machte.
Wenn man später vor den Fahrzeugen steht, wird man nicht sehen können, welches von ihnen in Fremont und in Grünheide gebaut wurde. Unter der Karosserie unterscheiden sich die Modelle aber deutlich voneinander. Vor allem die Komplexität wurde deutlich reduziert, was es notwendig macht, dass in den Gigafactories andere, größere Pressen eingerichtet werden.
Die schnelle Entwicklung, mit der Tesla in den vergangenen Monaten und Jahren hervorstach, macht es aber auch notwendig, dass das Unternehmen über ausreichend fähige Ingenieure verfügt. Diese sind zu einem guten Teil Mangelware, was auch einige Schwierigkeiten erklärt, die Schlagzeilen machten. Musk warb im Zuge der Bilanzpräsentation noch einmal dafür, dass sich Ingenieure, die gern im Automobilbereich arbeiten wollen, bei Tesla bewerben sollen. Er lockte dabei auch mit der Aussicht, dass selbst jene Fachkräfte, die die Produktionsmaschinen für die Gigafactories entwickeln, letztlich ein Wort dabei mitsprechen können, wie die Produkte am Ende aussehen.