Die Coronakrise hat weltweit für eine massive Veränderung der Arbeitswelt gesorgt, viele Unternehmen wurden gezwungen, ihre Angestellten ins Homeoffice zu entsenden. Dabei kamen viele auch drauf, dass das bestens funktioniert und die Leistung nicht nachlässt, im Gegenteil.
Das führte zu Überlegungen in der Politik, ob man das Arbeiten von Zuhause nicht gesetzlich festschreiben sollte. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigte an, dass er an einem Gesetz arbeitet, das ein Recht auf Homeoffice verankern soll. "Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll im Homeoffice arbeiten können - auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist", sagte Heil Ende April, das Gesetz soll dann im Herbst vorgelegt werden.
Von Arbeitgeberseite gab es schon damals strikte Ablehnung gegen ein solches Gesetz, und diese wiederholte nun der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer: Dieser wetterte im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gegen die Pläne des Arbeitsministers und bezeichnete das gesetzliche Vorhaben als "blanken Unsinn".
Kramer: "Die Idee, ein Recht auf Homeoffice zu schaffen, ist so angelegt, dass ich mich als Arbeitgeber entschuldigen muss, wenn ich das nicht einrichten kann." Der Präsident der Arbeitgebervereinigung meinte, dass ein Firmenbesitzer oder -leiter das große Ganze des Unternehmens im Blick haben müsse "und nicht ausschließlich, wie es dem einzelnen Mitarbeiter dient".
"Wenn die Entscheidung über das Homeoffice nicht bei der gemeinsamen Abstimmung von Arbeitgeber und Mitarbeiter bleibt, wird das über kurz oder lang nur dazu führen, dass Unternehmen Tätigkeiten, wie etwa die Buchhaltung, auslagern und an Dienstleister übertragen", so Kramer schließlich, der darauf hinwies, dass so etwas nicht im Sinne von Politik und Gewerkschaften sein könne.