Wer zahlt, darf hetzen
Denn nach dem mutmaßlichen Mord an George Floyd durch einen Polizisten kam es zu teils gewalttätigen Protesten. US-Präsident Donald Trump, der immer wieder in dieser Sache den harten Mann spielte und auch die explosive Stimmung zusätzlich anheizte, durfte auf Facebook ungestört Unwahrheiten verbreiten. Auf Twitter wurden seine Beiträge mittlerweile schon mehrfach mit Warnungen versehen. Kritiker warfen Facebook vor, vor allem deshalb untätig zu sein, weil Trump im Wahlkampf ein wichtiger Werbekunde ist.Auch nach anhaltenden Protesten wollte Facebook nicht einlenken, Mark Zuckerberg wurde auch von eigenen Mitarbeitern für sein Gummi-Rückgrat heftig kritisiert. Folgen hatte das aber keine. Daraufhin starteten mehrere Bürgerrechtsorganisationen einen Boykott-Aufruf, und zwar forderte man Unternehmen auf, Werbegelder von Facebook abzuziehen.
Dem Boykott schlossen sich auch gleich einige Unternehmen an, zu den ersten gehörten die Bekleidungsfirmen REI, Patagonia und The North Face, zuletzt gab auch der Eiscreme-Hersteller Ben & Jerry's bekannt, dass man bis auf weiteres nicht mehr auf Facebook werben wird.