Morgen erscheint The Room Where It Happened von John Bolton, das Enthüllungsbuch ist der bisher prominenteste Blick eines ehemaligen Regierungs-Insiders auf die Präsidentschaft von Donald Trump. Die Abrechnung ist vorab ins Internet gelangt und verbreitete sich rasend.
John Bolton, ehemaliger National Security Advisor von Donald Trump, beherrscht seit Tagen die Schlagzeilen, denn diverse US-Medien haben vorab über besonders brisante und auch kuriose Passagen aus The Room Where It Happened berichtet. So hat sich Trump nicht nur dem chinesischen Staatsführer Xi Jinping angebiedert und sich auf diese Weise Unterstützung für seine Wiederwahl erhofft, sondern ist auch durch manche Bildungslücken ("Finnland gehört nicht zu Russland?", "Großbritannien hat eigene Atomwaffen?") aufgefallen - zumindest behauptet das Bolton.
Das Weiße Haus wollte die Veröffentlichung gerichtlich stoppen, weil Bolton Geheimnisverrat vorgeworfen wird (damit sind aber vermutlich nicht die "Bildungslücken" Trumps gemeint). Doch ein Bundesrichter sah das anders und gab am Wochenende doch noch grünes Licht. Für das Gericht spielte auch eine Rolle, dass The Room Where It Happened von zahlreichen Medienvertretern gelesen und besprochen wurde.
Auch ein Auftauchen im Internet könnte jeden Verweis auf geheime und vertrauliche Informationen zunichtemachen, so Richter Royce Lamberth. Denn das sei eine reale Gefahr, ein einziger Leaker könne jegliche Geheimhaltung auf einen Schlag aufheben.
Ein Leak ist nicht zu stoppen
Und Lamberth behielt auch Recht: Denn kurz nach der Verkündung seiner Entscheidung sind illegale Versionen des Buches ins Internet gelangt und die Nutzer einschlägiger Filesharing-Plattformen haben sich regelrecht auf das Buch gestürzt. Wie TorrentFreak berichtet, löste das sofort zehntausende Downloads (oder sogar mehr) aus.
Das Buch setzte sich u. a. an die Spitze der Bücher-Charts auf The Pirate Bay, auch andere Plattformen wurden mit Download-Anfragen regelrecht bombardiert. Der Verlag Simon & Schuster versucht aktuell, mit Rechtsmitteln gegen die Leaks vorzugehen, was aber letztlich eine Sisyphusaufgabe und zum Scheitern verurteilt ist.