US-Kultur vs. deutsche Ämter
Generell setze die Zusammenarbeit mit Tesla eine Menge Flexibilität voraus, führte Steinbach aus. Das stehe manchmal im Konflikt mit der deutschen Herangehensweise, die für alles erst einmal eine gründliche und strukturierte Planung voraussetzt. Der Minister selbst hat allerdings Erfahrungen als Manager des Pharma-Riesen Schering und als Dekan der Technischen Universität Berlin und kann so eine gute Schnittstelle zwischen den beiden Arbeitskulturen des US-Unternehmens und der brandenburgischen Ämter sein.Tesla will auf jeden Fall schnell vorankommen. Denn das Unternehmen verfügt aktuell insbesondere gegenüber den deutschen Automobil-Giganten über einen signifikanten technischen Vorsprung, wenn es um Elektromobilität geht. Zu lange Verzögerungen könnten diesen Wettbewerbsvorteil schrumpfen lassen.
Und auch in Brandenburg hat man natürlich ein enormes Interesse daran, zu einem wichtigeren Standort der Autoindustrie zu werden. Insbesondere im Elektrobereich hat man hier gute Entwicklungsmöglichkeiten, da beispielsweise auch die BASF im Süden des Bundeslandes daran arbeitet, Akku-Technik im großen Stil zu fertigen. Steinbach hält es daher für realistisch, dass im Laufe der ersten Hälfte des kommenden Jahres die ersten Elektroautos in Grünheide vom Band laufen.