Monate nach dem Start von Google Stadia wird der eigens für den Spiele-Streaming-Dienst entwickelte Wireless-Controller seinem Namen gerecht. Ab sofort kann das Gamepad kabellos über den Chrome-Browser an Desktop-PCs und Notebooks genutzt werden.
Mit geringer Latenz und einem schnellen, kabellosen Wechsel zwischen kompatiblen Geräten bewarb Google bereits vor über einem halben Jahr den hauseigenen Stadia-Controller. Den Vorteil einer direkten WLAN-Verbindung zur Cloud-Gaming-Plattform des Suchmaschinenbetreibers konnte dieser jedoch bisher nur in Kombination mit dem Google Chromecast Ultra Streaming-Stick ausnutzen. Wer den Controller an einem Smartphone, Desktop-PC oder Laptop verwenden wollte, musste auf ein USB-C-Kabel zurückgreifen. Gerade unterwegs ein Hindernis, das viele Stadia-Nutzer direkt zu Bluetooth-Controllern von Drittanbietern greifen ließ, die von Beginn an kabellos verbunden werden konnten.
LAN-Boykott: Kabellose Nutzung am PC nur im selben WLAN möglich
Jetzt spendiert Google Stadia seinem Gamepad ein PC-Upgrade. Gamer, die den Spiele-Streaming-Service über den Chrome-Browser nutzen, können ab sofort auf ein Kabel verzichten. Kleiner Haken: Für die Unterstützung müssen sich beide Geräte im selben WLAN befinden. Ist der Desktop-PC oder das Notebook per LAN-Kabel (Ethernet) mit dem Internet verbunden, ist die vergleichsweise einfache Kopplung der Geräte mit dem Stadia-Controller nicht möglich. Und das, obwohl Google eine kabelgebundene Internetverbindung empfiehlt, vor allem wenn es um geringere Latenzen und das Spielen in hoher 4K-Auflösung samt HDR-Technik und 5.1-Surround-Sound geht.
Klassischer Bluetooth-Controller oft die bessere Wahl
Im Selbsttest konnten wir mit Hilfe eines per LAN verbundenen PCs in Kombination mit dem Xbox One Wireless-Controller (Bluetooth) ein deutlich besseres Ergebnis erzielen als mit der Stadia-Controller-Paarung über ein gut ausgebautes, schnelles WLAN. Vor allem in Rennspielen wie GRID oder Shootern wie Destiny 2 ist die Latenz der Wi-Fi-Kopplung deutlich spürbar. Zudem bietet der Stadia-Controller weiterhin keine kabellose Unterstützung in Verbindung mit Android-Smartphones. Gerade in diesem mobilen Bereich verlangen Pro-Nutzer nach einem entsprechenden Support. Schließlich wurde die Stadia-Kompatibilität in den letzten Monaten über das hauseigene Google Pixel-Universum hinaus deutlich ausgebaut.
Es bleibt abzuwarten, ob der Stadia-Controller für Spieler dank des Desktop- und Notebook-Upgrades wieder zur ersten Wahl wird, oder sich Gamepads der Xbox One und PlayStation 4 weiterhin besser eignen. Einziger Vorteil des aktuell 69 Euro teuren Gaming-Zubehörs: Die separaten Tasten für Screenshots, Videoaufnahmen und der Google Assistant.