Kappungsgrenze droht noch immer
Entsprechend wenig Sorgen bereiten den Unternehmen der gesamten Branche die aktuellen Einflüsse der Corona-Krise. Das bedeutet aber längst nicht, dass man nicht auch einige dunkle Wolken am Horizont heraufziehen sieht. Denn irgendwann im Sommer wird die Marke von 52 Gigawatt installierter PV-Leistung in Deutschland erreicht. Dann sollen laut der vor Jahren getroffenen Beschlusslage verschiedene staatliche Förderungen wegfallen.Es gilt zwar als sicher, dass die Kappungsgrenze wegfällt - immerhin ist das im Klimapaket festgelegt und auch schon vom Bundesrat beschlossen. Doch die Bundesregierung wird bisher nicht tätig und so könnte es sein, dass man die Solar-Branche zum zweiten Mal vor die Wand laufen lässt. Schon 2012 sorgten Entscheidungen in Berlin dafür, dass zehntausende Arbeitsplätze in dem Bereich vernichtet wurden und die heimischen Hersteller keine Chance mehr gegen die chinesische Konkurrenz hatten.
Der aktuelle Boom hat mehrere Ursachen. Einerseits versuchen verschiedene Anlagen-Betreiber natürlich noch ihre Projekte zu realisieren, bevor die Förderungen vielleicht wegfallen. Und obwohl es auch für Private längst andere Ausgangsvoraussetzungen gibt, sind PV-Anlagen auf dem eigenen Haus wieder sehr interessant. Das liegt weniger an den Einspeisevergütungen, sondern eher an den wachsenden Nutzungsmöglichkeiten. Eigene Speichersysteme machen die Nutzung der selbst erzeugten Energie einfacher und Elektroautos, die mit dem eigenen Strom betankt werden, sind auf Dauer eine günstigere Alternative zum klassischen Verbrenner.