Microsoft hat angekündigt, sich vom israelischen Gesichtserkennungs-Unternehmen AnyVision zu distanzieren. Da externe Konzerne nur schwer zu kontrollieren sind, möchten die Redmonder derartige Technologie in Zukunft ausschließlich im eigenen Haus entwickeln lassen.
Ursprünglich hatte Microsoft im Rahmen des Risikofonds M12 Anteile an AnyVision erworben. Das israelische Start-Up arbeitet an einem Gesichtserkennungs-System, das von KI gestützt wird. Mit der Tracking-Software "Better Tomorrow" sollen Personen in Videos gesucht werden können. Die Technologie ist allerdings umstritten, da hiermit Überwachungsprojekte ermöglicht werden. Die Software bringt ein unkontrollierbares Missbrauchspotential mit sich.
Aus diesem Grund hat sich das Redmonder Unternehmen jetzt dazu entschlossen, sämtliche Anteile an AnyVision zu verkaufen. Darüber hinaus soll grundsätzlich nicht mehr in Konzerne, die an ähnlichen, ebenfalls umstrittenen Technologien arbeiten, investiert werden.
Bislang hat sich AnyVision nicht offiziell zur Vorgehensweise von
Microsoft geäußert. Auch die Redmonder haben keine Angaben dazu gemacht, wann die Anteile an dem israelischen Konzern an ein anderes Unternehmen verkauft werden sollen. Zudem ist unbekannt, an welche Firma die Anteile abgegeben werden sollen.
Microsoft arbeitet an eigenen Projekten
Microsoft steigt jedoch nicht komplett aus dem Geschäft aus. Während in keine externen Gesichtserkennungs-Unternehmen mehr investiert wird, entwickeln die Redmonder ihre eigene Technologie zunächst noch weiter. Die Produkte werden allerdings nicht an Regierungen, die als undemokratisch gelten, verkauft. Hierzu dürften einige Staaten zählen. Die internen Projekte werden ausschließlich im kommerziellen und öffentlichen Bereich eingesetzt.