Ein Kontaktverbot bedeutet noch lange nicht, dass sich ein Konzernvorstand nicht auf Tarifverhandlungen einlassen muss. Per Videokonferenz hat die Gewerkschaft Verdi gestern eine Regelung mit dem Management der
Deutschen Telekom vereinbart.
Der neu abgeschlossene Tarifvertrag gilt für rund 60.000 Mitarbeiter des Telekommunikationskonzerns. In diesem wurde unter anderem festgelegt, dass es einen Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bis zum Jahresende 2023 gibt. Dies gilt zumindest für die meisten Tochtergesellschaften des Gesamtkonzerns.
Auf eine Eskalation wollte es angesichts der aktuellen Lage wohl keine Seite ankommen lassen. Das Ergebnis lag daher in der Rekordzeit von einer Woche vor. Verbesserungen gibt es dabei nicht nur für die festen Beschäftigen des Unternehmens, sondern auch für zahlreiche Auszubildende und Studierende in dualen Studiengängen. Laut der Vereinbarung bekommen Telekom-Mitarbeiter ab Juli zwischen 2,6 und 3 Prozent mehr Lohn, ein Jahr später soll es dann noch einen Zuschlag von 2 Prozent geben. Die stärksten Steigerungen haben dabei die niedrigsten Gehaltsklassen zu erwarten.
Mehr für den Nachwuchs
Mehr Geld werden auch die Auszubildenden und Dual-Studierende bekommen. Deren Vergütung steigt zu den gleichen Stichtagen um jeweils 40 Euro. In diesem Juli wird außerdem die Unterhaltsbeihilfe um 20 Euro auf dann 270 Euro angehoben. Die Verhandlungspartner vereinbarten außerdem eine zügige nachgelagerte Einigung zur Überarbeitung der Fahrtkostenregelung für Studierende.
Mit Blick auf die aktuelle Situation in der Corona-Krise wurden auch Regelungen zur Umsetzung von Kurzarbeit vereinbart, die je nach dem Verlauf der Pandemie erforderlich werden kann. Der Konzern wird in diesem Fall unter anderem arbeitgeberseitige Zuschüsse zum Einkommen leisten. Der nun getroffenen Einigung müssen noch einige Gremien der Gewerkschaft zustimmen, was aber im Wesentlichen eine Formalie sein dürfte.
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