Microsoft Edge schneidet bei Privatsphäre-Studie besonders schlecht ab

Witold Pryjda, 11.03.2020 09:40 Uhr 18 Kommentare
Microsoft hat bereits vor einer Weile seinen neuen Chromium-basierten Edge freigegeben und der überarbeitete Browser des Redmonder Konzerns hat auch gleich recht viele Freunde gefunden. In einer Privatsphäre-Studie kommt er allerdings schlecht weg. Privatsphäre ist für viele Anwender das vielleicht wichtigste Feature, das Software bieten sollte, da gehört der Browser natürlich dazu bzw. ist sogar ganz oben auf der Liste platziert. Douglas Leith, Informatik-Professor am Trinity College in Dublin, hat sich sechs aktuell gängige Browser angesehen, und mit seinen Mitarbeitern vor allem überprüft, welche Verbindungen sie zu Backend-Servern hatten und was übertragen wurde.

Sechs Browser auf dem Prüfstand

Im Fokus standen Google Chrome, Mozilla Firefox, Apple Safari, Brave, Microsoft Edge und der Yandex-Browser. Wie Naked Security erläutert (via Dr. Windows) kamen dabei mehrere Tests zum Einsatz, um herauszufinden, ob die Anwendungen die IP-Adresse des Nutzers tracken oder ob Details zu Seitenbesuchen durchsickern.

Leith und sein Team haben sich dazu angesehen, wie die Browser "nach Hause funken", wenn sie nach einer Neuinstallation oder Reboot gestartet werden bzw. was passiert, wenn man eine Seite in die Adressleiste eintippt oder kopiert und dann aufruft.

Das Fazit der Sicherheitsexperten lasst sich in drei Kategorien einteilen: Besonders, mäßig und nicht sehr sichere Anwendungen (hinsichtlich Privatsphäre). Dabei ist etwas überraschend, dass Firefox, wo man immer wieder auf die Thema Privacy verweist, nicht in der Top-Kategorie landet.

Testsieger war Brave

Denn das einzige Programm, das die irischen Experten vollends empfehlen können, ist der Brave-Browser. Dieser wird übrigens von Brendan Eich entwickelt, dieser war lange Zeit Chief Technical Officer und CEO bei bzw. von Mozilla und somit auch Firefox. Letzterer landete übrigens mit Chrome und Safari im Mittelfeld.

Etwas bis sehr überraschend ist das schlechte Abschneiden von Edge: Denn der neue Microsoft-Browser reiht sich mit dem Yandex-Browser hinten ein, da nützt auch das Chromium-Fundament nichts. Problem ist in beiden Fällen der Einsatz von Identifiern, die an die Geräte-Hardware gebunden sind. Bei Edge kommt dazu, dass der Browser einen (Werbe-)Server von Microsoft kontaktiert, der mehrere Identifier zurückschickt und entsprechende Cookies setzt. Microsoft erläutert dieses Verhalten auf einer Support-Seite und schreibt, dass sich das auch abschalten und von den Servern löschen lässt.

Download Brave - Quelloffener Browser für Privatsphäre
Download Microsoft Edge auf Chromium-Basis
Download Chrome - Browser von Google
Download Mozilla Firefox - Open-Source-Browser
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