Media Markt und Saturn wollen jetzt endlich eine richtige Strategie haben, wie sie gegen große Online-Händler wie Amazon angehen können. Diese Ankündigung sorgte auf der Jahreshauptversammlung der Dachgesellschaft Ceconomy aber nur bedingt für Ruhe.
Auf der Veranstaltung blieb der absehbare Machtkampf im Aufsichtsrat erst einmal aus, als einer der Erben des Media Markt-Gründers doch noch auf seine Kandidatur verzichtete. Und auch im Management scheint Stabilität einzuziehen: Der vor vier Jahren ernannte Chef Bernhard Düttmann hat zwar erst einmal eine befristete Anstellung, doch wurde auch klargemacht, dass man aktuell überhaupt keinen Grund sieht, noch nach Alternativen für den Posten zu suchen, wie aus einem Bericht der Tageszeitung Welt hervorgeht.
Düttmann hat die letzte Zeit genutzt, um eine Strategie auszuarbeiten, mit der sich die Elektronik-Ketten besser gegen Online-Anbieter wie Amazon behaupten können. Das hatte sich in der Vergangenheit als extrem kompliziert herausgestellt. Man müsse weg von dem alten Konzept, nach dem Media Markt und Saturn in erster Linie "Abholmärkte" für Elektronikprodukte seien -denn die Online-Händler mit ihren bequemen Lieferungen sind in dieser Hinsicht überlegen.
Vertrauensvorschuss kaum vorhanden
Stattdessen soll in den Märkten viel mehr Beratung stattfinden - bei gleichzeitiger Verknüpfung mit den Online-Angeboten des Unternehmens. Düttmann will hier eine grundlegende Veränderung durchdrücken, ohne es aber zu einem Bruch mit den bisherigen Strategien kommen zu lassen. Wie das alles konkret aussehen soll, wird der Vorstand am 26. März im Detail bekannt geben.
Allerdings reicht auch diese Ankündigung allein noch nicht, um die Anteilseigner zufrieden zu stimmen. Zu oft wurden bereits Konzepte vorgelegt, die endlich den Durchbruch bringen sollten, es aber im besten Fall nur schafften, den Druck aus dem Netz zumindest abzufedern. Die Ceconomy-Gründung und die Trennung von der Metro im Jahr 2017 war noch mit Aufbruchstimmung verknüpft gewesen. "Keiner hätte sich damals träumen lassen, wo wir heute gelandet sind", hieß es nun von Alexander Elsmann von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK).