Wie der taiwanische Branchendienst DigiTimes meldet, erwarten diverse Quellen bei den dort ansässigen PC-Herstellern, dass Intel ab dem zweiten Halbjahr 2020 die Preise vieler CPUs senken wird. Gleichzeitig erwarten sie ein Abflauen der Engpässe bei der Verfügbarkeit von Intel-Chips, was ebenfalls dafür sorgen soll, dass AMDs Möglichkeit, von Intels Schwierigkeiten zu profitieren, zunehmend schwindet.
Bisher konnte AMD mit seinen Ryzen-Prozessoren massiv von Intels Schwierigkeiten profitieren, weil die PC-Hersteller nach und nach begannen, ihre Systeme auch mit diesen Chips anzubieten. Intel ist nach wie vor einfach nicht in der Lage, ausreichende Stückzahlen zu liefern, weil man noch immer mit den Auswirkungen der Probleme bei der Umstellung von 14 auf 10 Nanometer Strukturbreite zu kämfen hat.
Da Intel diese Probleme aber einerseits zunehmend in den Griff bekommt und gleichzeitig wieder für eine stabilere Versorgung mit 14-Nanometer-SoCs sorgt, beginnt die von AMD ausgefüllte Nische angeblich zu schrumpfen. Allerdings bereitet der amerikanische Hersteller auch die Einführung der neuen Ryzen 4000-SoCs für Desktop-Systeme vor und arbeitet zusammen mit seinem Vertragsfertiger TSMC bereits daran, noch in der ersten Jahreshälfte 2020 auf eine Fertigung mit einer auf fünf Nanometer geschrumpften Strukturbreite umzustellen.
Für die neuen Desktop-Chips kann sich AMD aber wohl auf eine hohe Nachfrage einstellen, denn die Quellen bei den PC-Herstellern gehen davon aus, dass sie eine bisher noch nicht erreichte Zahl von Entwicklungsprojekten für neue PCs und Server erzielen werden. Die erwarteten Preissenkungen bei Intel sollen nach der Einführung der neuen AMD-Chips nach der Hardware-Messe Computex im Juni wohl auch diesen das Leben schwerer machen.