Nur zwei Monate nach Marktstart des Spiele-Streaming-Service Google Stadia verzeichnet das "kostenlose" Shooter-MMO Destiny 2 einen signifikanten Rückgang der Spielerzahlen. Weniger als die Hälfte der sowieso schon überschaubaren Stadia-Gamer sind noch übrig.
In den vergangenen sieben Wochen durchlebte Stadia eine aufregende Berg- und Talfahrt. Von einer anfänglichen Euphorie der Vorbesteller (Founder), über technische und kommunikative Probleme, bis hin zur durchaus kritisierbaren Preisgestaltung und einem vergleichsweise kleinen Portfolio an Spielen. Es gab diverse Gründe für Nutzer der Cloud-Gaming-Plattform die Flinte ins Korn zu werfen, oder aber auch am Google-Service festzuhalten. Offizielle Spieler- und Verkaufszahlen veröffentlicht das Unternehmen nicht, Destiny 2-Statistiken könnten aber einen ersten Ausblick auf die Entwicklung geben.
Shadowkeep-Erweiterung wohl kaum Schuld am starken Rückgang
Die US-amerikanischen Kollegen von Forbes haben sich die Datenbank von Charlemagne.io genauer angesehen und die aktuellen Spielerzahlen von Destiny 2 mit denen kurz nach dem Stadia-Release Ende November verglichen. Waren am 26. November 2019 noch fast 20.000 Hüter im für Vorbesteller kostenlosen Onlinespiel auf Stadia unterwegs, sinkt die Anzahl zu Beginn des neuen Jahres auf nur noch 8.000 Spieler - ein Einbruch von über 58 Prozent. Im Vergleich dazu sanken die Zahlen der Xbox One-, PS4- und PC-Spieler lediglich um vier bis elf Prozent.
Spielerentwicklung vom 26.11.2019 zum 03.01.2020
PC - Von 494.000 Spieler auf 437.000 Spieler (-11,5 %)
PS4 - Von 454.000 Spieler auf 435.000 Spieler (-4,2 %)
Xbox One - Von 331.000 Spieler auf 313.000 Spieler (-5,4 %)
Google Stadia - Von 19.400 Spieler auf 8.020 Spieler (-58,7 %)
Grund dafür könnte sein, dass man es trotz Cross-Save-Möglichkeiten nicht geschafft hat, Spielern klassischer Plattformen die Nutzung von Google Stadia schmackhaft zu machen. Dass vor allem neue Spieler die Stadia-Version von Destiny 2 nutzen ist gut erkennbar anhand der Aktivitätsdaten, die sich vorrangig auf Open-World-Abenteuer und den Story-Modus beschränken. In diesen beiden Bereichen sind über 70 Prozent der Stadia-Spieler aktiv. Dungeons, Raids und PvP-Matches bestreiten nur die wenigsten.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Spielerzahlen entwickeln, sobald mit Stadia Base die kostenlose Nutzung der Plattform möglich ist. Bisher ist es nur Käufern der 129 Euro teuren Founder's und Premiere Edition inklusive Stadia-Controller und Chromecast Ultra erlaubt, auf den Google-Dienst zuzugreifen.