Apple wird von einem Arzt aus New York verklagt: Der behauptet, Apple habe die Fähigkeiten der
Apple Watch, Vorhofflimmern zu erkennen, von ihm gestohlen. Laut der Klageschrift soll der Arzt 2017 Apple das Konzept vorgestellt haben.
Laut einem Bericht der
Nachrichtenagentur Bloomberg verklagt Dr. Joseph Wiesel nun Apple und erwartet, dass ihm entweder Lizenzgebühren bezahlt werden oder Apple daran gehindert wird, seine Erfindung weiter zu nutzen. Laut dem Bericht hatte sich der Kardiologe eine Methode zur Erkennung eines unregelmäßigen Herzschlags, einem häufigen Anzeichen für Vorhofflimmern, patentieren lassen. Apple nutze laut der Klageschrift nun dieses Patent, ohne dafür zu zahlen. Und das sogar, obwohl Apple das Patent und Dr. Wiesel kenne.
Dem Bericht zufolge hatte der Arzt im Jahr 2017 Apple kontaktiert und seine Erfindung vorgestellt. Zu Verhandlungen sei es dann aber gar nicht gekommen, Apple habe ihm gegenüber kein Interesse gezeigt. Schließlich stellte Apple dann in diesem Jahr die Erkennung von Vorhofflimmern als eine neue Funktion der Apple Watch vor. Die Apple Watch kann nun die Herzfrequenz ihres Trägers passiv überwachen und meldet eine Warnung, sobald ein unregelmäßiger Herzschlag erkannt wird.
Das Patent ist schon älter
In der Klage unterstreicht Dr. Wiesel, dass sein Patent die "bahnbrechenden Schritte" bei der Überwachung zur Erkennung von Vorhofflimmern eingeleitet habe. Das Patent beschreibt, wie man "unregelmäßige Pulsrhythmen aus einer Reihe von Zeitintervallen" überwachen kann. Das Patent wurde Wiesel bereits im März 2006 erteilt und beschreibt ein Verfahren und die Vorrichtung zur Bestimmung eines möglichen Vorhofflimmerns. Besonders diese neue Fähigkeit der Apple Watch wurde in den letzten Wochen immer wieder gelobt, da sie sich bereits für einige Nutzer als Lebensretter erwiesen hatte.
Das Gericht soll nun klären, ob Apple für die Nutzung der patentierten Vorhofflimmertechnologie ohne Genehmigung und ohne Lizenzgebühren zu zahlen Schadensersatzpflichtig ist. Apple hat auf eine Nachfrage von Bloomberg zu dem Fall bisher noch nicht reagiert. Der Konzern meldet sich aber bei laufenden Verfahren auch nur selten zu Wort.