Microsoft-Chef Satya Nadella ist zumindest für den Bereich der Wirtschaft zur Person des Jahres gekürt worden. Und dies erfolgte nicht nur aus dem Grund, dass Microsoft unter seiner Führung sehr gute Ergebnisse einfährt.
Ausgewählt wurde der Manager von der Redaktion der britischen Wirtschaftszeitung Financial Times. Aus der Begründung geht hervor, dass der Grund für die Wahl nicht unbedingt allein in diesem Jahr zu suchen ist. Vielmehr sei sein gesamtes Wirken über die sechs Jahre ausschlaggebend, seitdem er die Führung über den Konzern übernommen hatte.
"Es sah aus, als befinde sich Microsoft auf direktem Weg in die technologische Irrelevanz", umriss man die Situation zu dieser Zeit. Damals wurde bereits klar, dass der Redmonder Konzern bei den Mobile-Plattformen wohl keine Rolle spielen wird, während der PC-Sektor in eine immer tiefere Krise rutschte. Es hätte hier durchaus passieren können, dass das Unternehmen nicht flexibel genug ist um den Anschluss zu halten - damit wäre man auch keineswegs das erste Unternehmen in der Technologie-Branche gewesen, das heute fernab vom einstigen Glanz vor sich hindümpelt.
Der Herr der Transformation
Nadella habe es aber geschafft, eine tiefgreifende Veränderung im Unternehmen herbeizuführen - und der Ausgangspunkt hierfür war eine umfassende Wende in der Firmenkultur. Während der Vorgänger Steve Ballmer der Konkurrenz oft genug mit einer gewissen Arroganz gegenübertrat, steht Nadella klar für Versöhnung und Kooperation, was sich wohl am deutlichsten im grundlegend geänderten Verhältnis der Redmonder zur Open Source-Community zeigt.
Und Nadella schaffte es, den starken Fokus auf Windows aufzubrechen und die schnell wachsenden Cloud-Dienste in den Mittelpunkt zu rücken. Im Ergebnis ist man hier einer der beiden Weltmarktführer neben Amazon. Und auch bei der Software-Entwicklung drehte sich alles darum, mehr Plattform als Endprodukt bereitzustellen. Und das sorgte nicht nur für sprudelnde Einnahmen, sondern trieb nach Jahren der Stagnation auch den Aktienkurs mächtig nach oben, so dass Microsoft heute zur kleinen Gruppe jener Konzerne gehört, deren Börsenwert über die Billionen-Dollar-Marke kletterte.