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Fehler auf Google Maps: Dealer bekamen Bananen und Rewe Kokain

Ein Fehler auf Googles Kartendienst ist einer Bande von Dro­gen­schmugg­lern zum Verhängnis geworden. Im Hamburger Hafen brachen sie in die falsche Halle ein, um ihre Ware in Empfang zu nehmen - hier kamen sie aber lediglich in den Besitz von Südfrüchten.
CC0 Public Domain
17.10.2019  13:57 Uhr
Aufgrund dessen, dass eben auch Google nicht perfekt ist und einige Nutzer dem Dienst trotzdem nahezu blind vertrauen, konnten die deutschen Polizeibehörden einen der größten Drogenprozesse der letzten Zeit durchziehen. Mehrere Gerichte befassten sich mit den verschiedenen Angehörigen einer Bande, die im Wesentlichen aus nahen und fernen Verwandten einer albanischen Familie bestand. Wie man im Zuge des Ermittlungsverfahrens herausfand, leben einige Komplizen in der Karibik und machen dort Kokain aus Lateinamerika versandfertig. Sie dringen in bereits beladene Frachtschiffe ein, die Bananen nach Deutschland transportieren. Und im Hafen ermittelt ein Informant, in welche Reifehalle die Kisten der entsprechenden Chargen gebracht werden. So geht es aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hervor.

Nächster Fund schon da

Wie wohl schon mehrere Male vorher, übermittelte der Informant dann die Nummer der Halle an die hier ansässigen Mitglieder der Schmugglerbande, die dann in die Lager einbrachen und die Drogenlieferung herausholten. Diesmal stiegen sie aber aufgrund einer falschen Kennzeichnung zweier Gebäude auf Google Maps versehentlich in die benachbarte Halle ein, fanden ihre Ware nicht und mussten unverrichteter Dinge wieder abrücken. Bei der Supermarktkette Rewe seien dann die Bananenkisten voller Kokain aufgetaucht und die Polizei konnte die Vorgänge nach und nach rekonstruieren.

Nachträgliche Überwachungen zeigten, dass zumindest dieser Lieferweg, aufgrund der Verfahren, von denen ein Teil inzwischen mit der Verhängung von Haftstrafen abgeschlossen wurde, trockengelegt ist. Am Schmuggel selbst ändert das allerdings wenig. Inzwischen sind erneut Kokain-Funde in Supermarktlagern bekannt geworden. Das deutet zumindest darauf hin, dass Google Maps noch mehr Fehler enthält.

Siehe auch: Polizei findet viele Drogen und Sprengstoffe bei 'normalen' Nutzern
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