Digital verjüngt
Der Grund, warum der Regie-Altmeister überhaupt bei Netflix gelandet ist, lautet schlicht und einfach: Geld. Denn The Irishman erzählt eine Story, bei der die Protagonisten wesentlich jünger waren als es De Niro und Co. heute sind. Der Regisseur wollte aber nicht auf seine Lieblingsschauspieler verzichten, also mussten diese digital verjüngt werden.Das Geld wollte aber nur Netflix bereitstellen und der Umstand, dass er das Budget nicht ohne Netflix-Hilfe aufstellen konnte, schmerzt Scorsese nach wie vor. Denn bei der Pressekonferenz im Rahmen des London Film Festivals sagte der Regisseur, dass das Kino von heute keine Qualität mehr zulässt (via Cnet).
"Filmtheater sind zu Vergnügungsparks geworden. Das ist kein Kino mehr, sondern etwas anderes", so Scorsese, der damit explizit Marvel-Filme meint. Denn er hat sich bereits in Vergangenheit kritisch über diese Art des Blockbuster-Kinos genäußert. Kinos müssten sich wieder zu ihren Wurzeln rückbesinnen, nämlich dem Erzählen, so der Regisseur.
Für Netflix hatte er Lob im Gepäck, vor allem zur Tatsache, dass er ohne jegliche Einmischung arbeiten konnte. Ganz glücklich ist Scorsese damit aber wohl nicht, denn ihm wäre es lieber gewesen, wenn der Film nicht so schnell ins Streaming kommt.