Politik und Pornos: Kalifornien beschließt Gesetze gegen Deepfakes

Witold Pryjda, 08.10.2019 10:05 Uhr 18 Kommentare
Computer-generierte Videofälschungen werden immer besser, es gibt mittlerweile zahlreiche Beispiele, wie man Menschen täuschend echt auf diese Weise "imitieren" kann. Inzwischen wächst die Sorge in der Politik und Kalifornien hat nun ein Gesetz dagegen auf den Weg gebracht. Bild- und Video-Manipulationen sind nichts Neues, dank KI-basierten Tools werden sie aber immer besser. Und das bedeutet in diesem Fall: Schwer oder nicht von der Realität zu unterscheiden. Wenig überraschend hat die Erotik-Industrie die Technologie schnell zur "Unterhaltung" aufgegriffen, auch bei so genannten Rachepornos kommt das immer häufiger zum Einsatz. Auch in der Politik wächst die Sorge, dass solche Fälschungen zur Diskreditierung von Gegnern genutzt werden könnten.

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Politik und Porno

Das sind die Gründe, dass der US-Bundesstaat Kalifornien zwei neue Gesetze auf den Weg gebracht hat, die Deepfakes ansprechen sollen. Das erste verbietet es, jegliche manipulierten Videos politischer Figuren zu veröffentlichen, die es zum Ziel haben, die Person zu diskreditieren. Als Zeitraum wurden hier 60 Tage vor einer Wahl bestimmt.

Gegenüber Engadget sagte der demokratische Politiker Marc Berman, dass Wähler das Recht hätten, zu wissen, dass Bilder, Videos und Audio-Aufnahmen manipuliert worden sind, wenn versucht wird, deren Wahl zu beeinflussen. Das Gesetz hat aber auch Kritiker. Die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union ist der Ansicht, dass es trotz guter Absichten nicht das Problem solcher Manipulationen lösen wird, sondern u. a. die Verwirrung unter Wählern fördern wird.

Das zweite Gesetz indes verbietet jegliche Montage von unwissenden Personen in pornografisches Material. Mit den neuen juristischen Regelungen können die Urheber solcher Fälschungen verklagt werden, wenn ein Deepfake ohne deren explizites Einverständnis gemacht worden ist.
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