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Neuer Chef: Erfahrener Mobilfunk-Manager soll HTC aus der Krise führen

Der Smartphone-Hersteller HTC bekommt in schweren Zeiten einen neuen Chef. Der Franzose Yves Maitre übernimmt den Posten des Chief Executive Officer (CEO). Er hat reichlich Erfahrung im Mobilfunkmarkt, war er doch bisher beim französischen Netzbetreiber Orange tätig.
HTC
17.09.2019  14:50 Uhr
HTC kann jede Hilfe gut gebrauchen: der taiwanische Anbieter war vor Jahren Marktführer im Bereich der Smartphones, doch dann wurde man zuerst von Samsung, dann von Apple und zuletzt von aufstrebenden chinesischen Herstellern wie Huawei, Vivo und Oppo immer weiter in Richtung Bedeutungslosigkeit gedrängt. Mittlerweile setzt HTC lieber auf Virtual Reality als zweites Standbein und ließ jüngst sogar durchblicken, dass man in diesem Jahr noch nicht einmal ein Flaggschiff-Smartphone anbieten will. Mit Yves Maitre wird nun wieder ein europäischer Manager zum CEO von HTC. Der Franzose bringt reichlich Erfahrung in der Branche mit, denn zuletzt war er als Executive Vice President of Consumer Equipment and Partnerships für Orange tätig, einem der weltweit größten Mobilfunkkonzerne. Als solcher war Maitre unter anderem für die Strategie des Unternehmens mit Blick auf neue Technologien und deren Vertrieb zuständig.

HTC setzt weiter auf Mischen aus 5G/Smartphones & Virtual Reality

Dazu gehört auch, dass Maitre darüber entschied, welche Smartphones und Produkte sowie andere Dienste Orange in aller Welt anbietet. Er dürfte also recht gut informiert sein, was die potenziellen Wünsche der Kunden eines Mobilfunkanbieters angeht und wie man sie zufrieden stellen kann. Dass damit nicht unbedingt auch mehr und innovativere Smartphones gemeint sind, macht allerdings Maitres Statement zu seinem Antritt als HTC-CEO deutlich.

Er sagte nämlich, dass er die Verwandlung von HTC von einem Anbieter der bestmöglichen Hardware für Endkunden zu einem Anbieter der dazu passenden Services für deren Wartung und Vertrieb vorantreiben wolle. Die Themen 5G und Extended Reality (XR) stehen dabei für ihn entsprechend der aktuellen Strategie von HTC im Mittelpunkt, hieß es weiter. HTC ist mit der Vive-Reihe einer der wichtigsten Anbieter von Virtual-Reality-Systemen und betreibt unter anderem einen relativ erfolgreichen 5G-Hotspot.

Maitre verfügt allerdings auch über reichlich Erfahrung beim Umgang mit asiatischen Zulieferern und OEM-Fertigern, so dass er wohl auch helfen soll, HTCs jüngst immer stärker verfolgte Strategie umzusetzen, die Entwicklung und Fertigung seiner Endgeräte bei Partnern vornehmen und nicht mehr selbst durchführen zu lassen. Zuletzt waren in Indien und Russland Smartphones der Marke HTC auf den Markt gekommen, die nicht mehr von dem taiwanischen Hersteller selbst entwickelt und vertrieben werden, sondern nur dessen Namen tragen.

Mit dem Antritt von Yves Maitre als neuer Chef von HTC räumt die Aufsichtsratsvorsitzende und Unternehmensgründerin Cher Wang den CEO-Posten. Die taiwanesische Milliardärin hatte vor vier Jahren selbst diese Position übernommen, nachdem man sich vom charismatischen früheren CEO Peter Chou verabschiedet hatte, weil die bis dahin verfolgte Produktstrategie nicht mehr von Erfolg gekrönt war.
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