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Tumblr hat eine neue Heimat - und nicht einmal die schlechteste

Die trotz der jüngsten Entwicklungen noch immer extrem populäre Plattform Tumblr scheint nun doch eine Zukunft zu haben. Nach einer kleinen Irrfahrt hat sie ein neues, recht passendes Zuhause gefunden: Für kleines Geld geht sie an das Unternehmen Automattic, den Betreiber der Blogging-Plattform WordPress.com.
Tumblr
13.08.2019  08:29 Uhr
Tumblr gehörte ursprünglich zu Yahoo. Der Traditionskonzern fand vor einiger Zeit aber ein recht unrühmliches Ende und die Seite landete mit einigen anderen Restbeständen beim US-Provider Verizon. Dieser sah seine Rolle allerdings nicht in einem Weiterbetrieb von Tumblr und die Plattform passte auch schlicht nicht zum Konzept des Konzerns. Das zeigte sich auch in der rigiden Sperrung diverser Inhalte mit pornographischer und erotischer Ausrichtung, was Tumblr einen massiven Nutzerschwund bescherte. Bei Automattic besteht hingegen zumindest die Chance auf einen neuen Anlauf. "Tumblr ist eine der ikonischsten Marken des Webs", betonte Firmenchef Matt Mullenweg. Sein Unternehmen versteht zumindest den Geist, der sich in der Plattform konzentriert und könnte so tatsächlich für eine erfolgreiche Zukunft sorgen. Allerdings ist es noch zu früh, um darüber zu spekulieren, wie nun die inhaltliche Ausrichtung aussehen wird - ob also wieder mehr Freiheiten bei der Auswahl der Inhalte kommen.

Wertverlust ist enorm

Yahoo hatte Tumblr im Jahr 2013 zum Preis von 1,1 Milliarden Dollar übernommen. Nach dem Ende des Internet-Konzerns kaufte Verizon dessen Reste inklusive Tumblr für 5 Milliarden Dollar auf. Und auch wenn die zuletzt gesunkenen Nutzerzahlen einen klaren Wertverlust mit sich brachten, ist der nun erfolgte Deal wohl trotzdem eher im Bereich eines wohlwollenden symbolischen Verkaufs zu verbuchen: Automattic soll weniger als 20 Millionen Dollar für Tumblr bezahlt haben.

Erste Berichte über einen geplanten Verkauf durch Verizon kamen im Mai auf. Damals wollte sich auch die Streaming-Plattform PornHub um eine Übernahme bewerben - was aber wohl in erster Linie ein Marketing-Schachzug war. Denn kurz zuvor hatte Verizon eben die Inhalte entsprechend eingeschränkt und damit für Aufregung gesorgt. Ob PornHub tatsächlich ein ernsthaftes Angebot abgegeben hat, ist unklar.

Siehe auch: Porno-Verbot hat Folgen: Tumblr verliert ein Drittel seiner Nutzer
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