Nordkorea soll über 2 Milliarden Dollar mit IT-Angriffen verdienen

Christian Kahle, 07.08.2019 15:22 Uhr 1 Kommentar
In den vergangenen Jahren waren immer wieder Hacker und Kriminelle in den Schlagzeilen, die aus Nordkorea stammen sollen und im Auftrag des dortigen Regimes handeln. Ein UN-Bericht kommt nun zu dem Schluss, dass diese über die Zeit enorme Geldmengen erbeutet haben, mit denen der Staat nun verschiedene Projekte finanzieren kann. Wer noch die Zeit der DDR miterlebt hat, wird sich erinnern, dass der Beschaffung von Devisen - also ausländischen Währungen mit einigem Wert - große Bedeutung zukam. Denn mit der eigenen Landeswährung kam man nicht weit, wenn man auf dem Weltmarkt einkaufen wollte. Und während man damals noch zu allen möglichen Tricks griff, um irgendwie D-Mark, Dollar & Co. zu ergattern, schickt Nordkorea nun wohl eher IT-Experten los.

Laut einem UN-Bericht an den Sicherheitsrat, in den einige Medien bereits Einblick nehmen konnten, werden insgesamt 35 Fälle zusammengetragen, in denen IT-Attacken Nordkorea zugeschrieben werden. Das Spektrum reichte hier von Angriffen auf Banken und Kryptowährungs-Börsen bis hin zur Platzierung von Kryptomining-Malware. Allein die Beute aus diesen Vorfällen soll sich auf einen Wert von rund 2 Milliarden Dollar summieren.

Inklusive Agenten im Ausland

In dem Report wird herausgearbeitet, dass insbesondere die Angriffe auf die Krypto-Börsen für Nordkorea interessant sein dürften, weil sich die Transaktionen der Werte hier letztlich schwieriger nachvollziehen ließen, als jene, die in echten Währungen über die normalen Bank-Systeme laufen. Auf diese Weise könnte die Regierung Nordkoreas versuchen, an Waren zu kommen, die einem Embargo unterliegen.

Ermittler der zuständigen Polizei- und Geheimdienst-Behörden sollen außerdem einige hundert IT-Experten unter Beobachtung halten, die von Pyongyang aus in diverse europäische und asiatische Staaten entsandt wurden. Diese operieren dort dann mit Firmen, die formal auf lokal ansässige Personen angemeldet sind, und arbeiten ebenfalls an der Devisen-Beschaffung im Internet.

Siehe auch: Nordkoreanische Lazarus-Gruppe plündert Geldautomaten in 30 Staaten
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