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Rockstar: Millionen-Subventionen für GTA, Steuern aber Fehlanzeige

Der Publisher Take-Two kassiert gern staatliche Förderungen zur Spiele-Entwicklung, doch wenn das Ergebnis dann ein kommerzieller Erfolg ist, fließt nichts über Steuern zurück. In Großbritannien zumindest, wo ein wesentlicher Teil der Arbeiten an Grand Theft Auto stattfanden, zahlte das Unternehmen über viele Jahre keine Unternehmenssteuer.
Rockstar Games
30.07.2019  10:29 Uhr
Laut einem Bericht der Organisation TaxWatch UK seien auf Seiten der Steuerbehörden seit zehn Jahren keine Zahlungen von dem in Edinburgh ansässigen Rockstar North eingegangen. Denn rein formal investiert das Unternehmen viel Geld in die Entwicklung von Spielen und ist maßgeblich an den Arbeiten der Grand Theft Auto-Produkte beteiligt, die Einnahmen und Gewinne werden hingegen bei anderen Gesellschaften im Konzernverbund verbucht. Und hier geht es keineswegs um kleine Summen. Allein mit Grand Theft Auto V (GTA V) hat das Unternehmen Milliarden-Umsätze generiert. Und auch GTA Online liefert signifikante Einnahmen. Während seit zehn Jahren aber nichts von dem Geld in die britischen Steuertöpfe zurückfließt, greift das Unternehmen dort eher noch Förderungen ab.

Vorstellung des Rockstar Editors von Grand Theft Auto 5
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GTA ist britische Kultur

So hatte die britische Regierung im Jahr 2014 ein 5 Milliarden Pfund schweres Förderprogramm für die einheimische Spielebranche aufgelegt. Um in den Genuss von Geldern zu kommen, muss man gegenüber dem British Film Institute anhand einer Liste mit diversen Punkten belegen, dass das zu entwickelnde Spiel ein Beitrag zur britischen Kultur ist. Für GTA V erhielt man dann 2015 die Anerkennung und kassierte allein für dieses Produkt 42 Millionen Pfund an Beihilfen.

"Es ist doch skandalös, dass der britische Steuerzahler mehrere zehn Millionen Pfund für die Subventionierung der Entwickler von Grand Theft Auto ausgibt, wenn Grand Theft Auto V bereits Milliarden an Umsätzen und Gewinnen eingespielt hat", brüskierte sich TaxWatch-Chef George Turner. Seitens des Unternehmens hat man natürlich völlig legal gehandelt, daher ist aus Turners Sicht auch eher der Gesetzgeber gefragt, die rechtlichen Regelungen so zu verändern, dass dies nicht mehr vorkommen kann.

Siehe auch: Rockstar soll GTA und Co. schneller liefern, notfalls mit weniger Content
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