Als Netzwerkausrüster soll Huawei dabei geholfen haben das Mobilfunknetz in Nordkorea mit aufzubauen. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf vorliegende Dokumente und Aussagen von Insidern. Damit würde der chinesische Konzern gegen US-Sanktionen verstoßen.
Dreh- und Angelpunkt sei nach aktuell unbestätigten Informationen das Unternehmen Panda International Information Technology, welches sich im Besitz der chinesischen Regierung befindet. Über diesen Kooperationspartner soll Huawei in Kontakt mit dem nordkoreanischen Joint Venture Koryolink gekommen sein, das in Kooperation mit dem ägyptischen Konzern Orascom für den Aufbau des 3G-Netzes im ostasiatischen Staat verantwortlich ist. Die Rede ist davon, dass Huawei das Projekt mit Netzwerk-Hardware wie Basisstationen und Antennen unterstützt haben soll.
Verschiedene Dokumente, Verträge, ein ehemaliger Huawei-Mitarbeiter und diverse Vertraute sprechen davon, dass bereits im Jahr 2008 beschlossen wurde, Ausrüstung des Unternehmens über den Partner Panda International in die chinesische Stadt Dandong zu transportieren. Von dort aus soll wiederum das Handelsunternehmen Dandong Kehua dafür verantwortlich gewesen sein, sämtliches Equipment in die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang zu überführen.
Schlechte Basis für Verhandlungen
Panda International steht seit 2014 auf der "schwarzen Liste" des US-amerikanischen Handelsministeriums, auf der Ende Mai dieses Jahres auch Huawei landete. Während Panda jedoch keinen Handel mit den Vereinigten Staaten anstrebt und sich somit auch nicht an die US-Sanktionen gegen Nordkorea halten muss, könnte sich eine Beteiligung Huaweis negativ auf die zukünftigen Verhandlungen mit der US-Regierung unter Donald Trump auswirken.
Huawei dementierte die Aussagen des Washington Post-Artikels nur dahingehend, dass man selbst keine Niederlassung in Nordkorea besäße und sich uneingeschränkt dazu verpflichtet alle geltenden Gesetze und Vorschriften inklusive der EU- und US-Sanktionen einzuhalten.