Hersteller geben Fehler in der Regel nicht gerne zu, man denke nur an das "Sie halten es falsch", mit dem Apple eine Designmacke an der Antenne des iPhone 4 den Kunden "erklären" wollte. Bei Samsung war das Debakel des Galaxy Fold indes so groß, dass das Unternehmen nun ein seltenes "Mea Culpa" von sich gab.
Genauer gesagt war DJ Koh, der Chef der für Samsung so wichtigen Mobilsparte, in einem Interview mit dem britischen Independent überaus selbstkritisch, was die Entwicklung und Einführung des Galaxy Fold betrifft. So tönte man im Vorfeld, dass das erste Gerät mit einem faltbaren Display des koreanischen Unternehmens das "Fundament für das Smartphone von morgen" legen werde. Samsung war überzeugt, dass es Erwartungen übertreffen und die Industrie auf einen neuen Pfad bringen werde.
Doch das gelang nicht, im Gegenteil. Beim vorsichtigen Start, bei dem man Journalisten und anderen Auserwählten Geräte bereitstellte, berichteten zahlreiche Early Adopter über beschädigte Displays. Samsung blies den allgemeinen Launch ab und der Grund wurde schnell gefunden, nämlich eine kleine Lücke im Display-Schutz, über die Staubpartikel eindringen und das OLED-Panel beschädigen können.
Der Hauptverantwortliche, DJ Koh, nahm nun alle Schuld auf sich und versuchte erst gar nicht, die Sache schönzureden: "Es war peinlich. Ich habe es durchgedrückt, bevor es fertig war", sagte der Samsung-Electronics-Chef im Gespräch mit Journalisten in Südkorea.
Koh gibt auch zu, dass man sich von der Konkurrenz - Huawei und Xiaomi - hetzen hat lassen. Denn die chinesischen Unternehmen haben vor dem Start des Galaxy Fold ihre eigenen Geräte angekündigt, Samsung ließ sich in einen überhasteten Start drängen und machte seine Hausaufgaben nicht gut genug.
Das soll sich aber beim zweiten Versuch nicht wiederholen, aktuell testet das Unternehmen mehr als 2000 Geräte, damit bei der Wiedereinführung nichts Vergleichbares passiert. Wann es soweit ist, wollte Koh aber nicht sagen.