Zunächst hatte der Spiegel über einen solchen Vorstoß berichtet. Seehofer erwartet demnach auch von Ende-zu-Ende-verschlüsselten Diensten, dass sie auf Gerichtsanweisung eine lesbare Form zur Verfügung stellen - das würde allerdings bedeuten, dass die Dienste verpflichtet wären, eine Hintertür in die Verschlüsselung einzubauen. Der Streit um einen solchen Generalschlüssel für Angebote wie Whatsapp, Telegram und Co. ist schon seit einer Weile entbrannt.
Ministerium bestätigt
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte laut Medienberichten nun am Freitag entsprechend fortgeschrittene Pläne.Da das aber gar nicht so einfach, beziehungsweise mit einer standardmäßigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sogar unmöglich ist, treibt das ganze nun neue Blüten. So heißt es, dass das Bundesinnenministerium prüfen will, ob man Dienste, die eine Kooperation verweigern, einfach sperren lassen kann. Man will also all jene Unternehmen aussortieren, die keine Hintertür zulassen.
Aufweichung so oder so
Wie das im Einzelnen aussehen könnte ist noch nicht bekannt geworden. Dann müssten Nutzer auf entsprechende andere Dienste zurückgreifen, die auf die Nachrichten ihrer Nutzer zugreifen können.Damit wiederum würden die neuen Pläne von Seehofer massiv die bisherigen Kommunikations-Verschlüsselungen aufweichen. Kritiker gibt es dazu von vielen Seiten. Das Bundesinnenministerium ist laut eigenen Angaben noch in einer frühen Phase, alle möglichen Lösungen für das Problem zu sondieren - auf jeden Fall will man aber eine Alternative zum Einsatz von Trojanern, um Nachrichten mithören zu können.