Huawei-Smartphones: Konsumentenschützer raten derzeit vom Kauf ab

Witold Pryjda, 27.05.2019 11:47 Uhr 46 Kommentare
Das Thema Huawei und Android ist und bleibt der derzeit ganz große Aufreger. Für Besitzer von Huawei-Geräten bedeutet das vor allem eines: Unsicherheit, wie es weitergeht. Wer derzeit ein Smartphone sucht, hat es ein Stück weit leichter und sollte warten - meinen jedenfalls Konsumentenschützer. Smartphones von Huawei und der Schwestermarke Honor sind überaus populär, der chinesische Konzern hat sich in den vergangenen Jahren zur weltweiten Nummer 2 hochgearbeitet. Doch zuletzt gab es einen massiven Rückschlag, denn bekanntlich hat US-Präsident Trump Huawei zum Mittelpunkt seines Handelskrieges gegen China gemacht. Das hat diverse Auswirkungen, allen voran den Ausschluss vom kommerziellen Android-Zweig.

Verbraucherschützer wie der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) haben es hier, wie ihre Leser, schwer. Denn wie der VKI schreibt, würden "handfeste Beweise bisher fehlen", dass Huawei der chinesischen Regierung beim Spionieren (vor allem über die derzeit entstehenden 5G-Netze) hilft oder helfen könnte.

Konsumenten betroffen

Die Maßnahmen von US-Präsident Trump "könnten nun nicht nur den Konzern und die chinesische Wirtschaft treffen, sondern indirekt alle Besitzer eines Huawei- oder Honor-Smartphones", so der VKI (via derStandard). Die Konsumentenschützer sind deshalb der Ansicht, dass ein "Neukauf derzeit nicht ratsam" sei.

Huawei P30 und P30 Pro - Die beiden Top-Smartphones im Hands-on
videoplayer
Wer sich dennoch für ein Huawei-Smartphone entscheidet, muss sich bewusst sein, dass es künftig Einschränkungen in Bezug auf Updates geben könnte. Der VKI weiter: "Bei den neu aus der Huawei-Fabrik gelieferten Modellen wird es irgendwann einen Schnitt geben. Ab einem noch nicht genau bekannten Zeitpunkt (möglicherweise im Herbst 2019) wird Huawei dann eine eigene, auf dem frei verfügbaren Android basierende Version des Betriebssystems vorinstallieren, der aber sämtliche Google-Dienste und der Play-Store-Zugang fehlen."

Die zweite Option: "Andere Möglichkeiten für den Smartphone-Kauf sind klarerweise die Entscheidung für einen anderen Hersteller oder das Abwarten. Denn die amerikanischen Maßnahmen gegen ein bedeutendes Unternehmen werden von China wohl nicht auf Dauer ohne Reaktion bleiben. Von der unberechenbaren Sprunghaftigkeit der Trump-Regierung ganz zu schweigen."

Kein Anspruch auf Rückgabe

Ein Anspruch auf Rückgabe eines Huawei-Smartphones besteht aufgrund der Sanktionsmaßnahmen nicht. Die Aussagen des VKI beziehen sich auf Österreich, in Deutschland bzw. anderen europäischen Ländern wird es aber sicherlich nicht anders sein: "Soweit derzeit abschätzbar ist, können Kunden Huawei-Smartphones in vollem Umfang weiterverwenden und diese werden auch sicherheitsrelevante Updates erhalten. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, werden Smartphone-Besitzer wohl auch keinen rechtlichen Anspruch haben, ihre Huawei-Geräte zurückzugeben."
46 Kommentare lesen & antworten
Folge WinFuture auf Google News
Desktop-Version anzeigen
Hoch © 2023 WinFuture Impressum Datenschutz Cookies