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Instagram: Werbefirma leakt riesige Influencer-Datenbank ins Netz

Kaum bekommt man bei Facebook einen Datenskandal halbwegs unter Kontrolle, folgt auch schon der nächste. Eine riesige Datenbank mit Millionen von Einträgen über so genannte Influencer, Prominente und Firmenmarken, die auf Instagram aktiv sind, stand seit einiger Zeit frei zugänglich im Netz.
21.05.2019  09:37 Uhr
Der Sicherheitsforscher Anurag Sen hatte die Datenbank auf einer Amazon Web Services-Instanz gefunden. Jedermann konnte auf die enthaltenen Informationen zugreifen, ohne irgendeinen Zugangsschutz überwinden zu müssen. Enthalten waren zum Zeitpunkt des Auffindens 49 Millionen Datensätze und die Zahl nahm in den darauffolgenden Tagen weiter zu. Der Finder setzte sich daraufhin mit der Redaktion des US-Magazins TechCrunch in Verbindung und gemeinsam suchte man erst einmal nach dem Besitzer des fraglichen Cloud-Accounts, damit der Zugriff vor einer Veröffentlichung des Problems geschlossen werden kann. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Sammlung um die Informationen, mit denen das indische Unternehmen Chtrbox sein Geschäft organisierte. Dabei handelt es sich um ein Marketing-Unternehmen, das Aufträge von Werbetreibenden einsammelt und an Influencer vermittelt, die dann gegen Bezahlung auf ihren Accounts Reklame für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen machen.

Nie Kontakt zu Chtrbox

Entsprechend enthielt die Datenbank diverse grundlegende Informationen über die fraglichen Instagram-Nutzer wie die Zahl der Follower, den Umfang der Aktivitäten und wie viele Likes und Shares die Postings durchschnittlich erhalten. Dies dient letztlich der Berechnung des Werbewertes. Zu den Einträgen gehörten ferner aber auch die Nutzernamen, Kontaktmöglichkeiten, Wohnorte und die für die Zwei-Wege-Authentifizierung hinterlegte Telefonnummer.

Stichprobenartig durchsuchte die Redaktion die Datenbank und fand diverse bekannte Blogger, Social Media-Persönlichkeiten und Prominente. Mehrere von ihnen wurden kontaktiert und alle gaben dem Vernehmen nach an, noch nie mit Chtrbox zusammengearbeitet zu haben. Inzwischen ist die Datenbank aus dem Netz verschwunden, auf Nachfragen reagierte man seitens Chtrbox aber nicht.

Siehe auch: Vor diesem Leak: Millionen Instagram-Accounts von Datenpanne betroffen
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