@Matico: Sagen wir so: Ich finde, dass Discovery ziemlich extreme Höhen und Tiefen hat. Es ist stellenweise grottig geschrieben, dann aber wieder kriegt man doch die Kurve und weiß zu unterhalten.
Die Klingonen und vor allem deren Kaugummi-zähes Reden sind bleiben für mich ein Griff ins Klo.
@witek: Was mir an Discovery fehlt ist die Utopie.
"Die Wirtschaft der Zukunft funktioniert ein bisschen anders. Sehen Sie, im 24. Jahrhundert gib es kein Geld. Der Erwerb von Reichtum ist nicht mehr die treibende Kraft in unserem Leben. Wir arbeiten um uns selbst zu verbessern - und den Rest der Menschheit"
Das sind so Zitate warum ich Star Trek mag, da ist was erstrebenswertes in der Serie, etwas was ein nachdenken lassen sollte ob unser Handeln richtig ist. In Discovery gibts das nicht. Das ist ne einfache FciFi Serie die... nichts zu sagen hat.
@witek: Discovry ist wie die neue Staffel Game of Thrones:
in allen Belangen Top-Werte, nur der Plot selbst wirkt schlecht konstruiert mit etlichen Schwächen und Logik-Fehlern. Aber zumindest unterhaltsam.
@kkp2321: Ganz ehrlich? Utopie hin oder her, Star Trek war schon imnmer ein wenig naiv. Mag sein, dass das den Reiz ausmacht, aber man muss auch ein wenig mit der Zeit gehen. Und dazu gehört es halt auch, dass SciFi-Konzepte angepasst werden und alles ein wenig schmutziger ("gritty") wird.
Was ich in Diskussionen mit Trekkern immer etwas schweirig finde, ist, dass viele wollen, dass immer wieder diesselbe Geschichte erzählt wird. Heute sind aber Sachen wie The Expanse (wo zumindest in den Romanen eine deutlich realistischere Wirtschaft der Zukunft beschrieben wird) zeitgemäß und da muss auch ein Star Trek reagieren. Ein simples "Wir schaffen einfach Geld ab" ist einfach Unsinn, das kann und muss man weiterdenken.
@witek: Darum sprach ich von Utopie. Discovery hat aber nichts zu erzählen... mit der Zeit gehen ist eine Sache, aber etwas in Gänze zu verfremden? Wenn ich Fan oder Freund von etwas bin ist es nicht die maximale Veränderung die ich Suche sondern eine gewisse Beständigkeit.
Um auf dein Beispiel einzugehen... The Expanse fand ich klasse. Die Dritte Staffel war mir selber aber zu reich an Intrigen so das mir die Lust an der Serie tatsächlich geschmälert hat.
@kkp2321: Ich bin gerade dabei, die Bücher zu lesen (hab mit der Serie angefangen) und im ersten Drittel des dritten Teils, also Abaddon's Gate. Das Problem ist halt, dass Romane viel detaillierter sind (und das immer), das Fernsehen zusammendampfen und ein Stück weit dramatisieren muss.
Gutes Beispiel ist etwa die Sache mit der "Entführung" von Avasarala im zweiten Teil. In der Serie ist das dramatisch und actionreich, im auch politisch. Beides hat seinen Reiz.
The Expanse spielt aber ganz offen mit seinem "Pulp"/Space Opera-Reiz, Star Trek nimmt sich oft tendenziell zu ernst. Und Discovery hat mich trotz aller Probleme unter dem Strich gut unterhalten - auch wenn es nicht die großen "gesellschaftlichen" Fragen stellt.
@kkp2321: Discovery spielt im 23. Jahrhundert. Ich konnte bisher keine Hinweise entdecken, dass es schon im 23. Jahrhundert kein Geld mehr gibt. Im Gegenteil suggerieren Charaktere wie Harry Mudd die Existenz von Geld auch in TOS. Die von Picard in "First Contact" eingebrachte Utopie (ich würde die Gesellschaft übrigens vor diesem Hintergrund als kommunistisch in Marx' Sinne bezeichnen) mag sich erst später entwickeln, sodass sie in der Zeit von TNG (also im 24. Jahrhundert) "Wirklichkeit" wird.
@Der Lord: Man muss das Beispiel mit dem Geld jetzt nicht auf die Spitze treiben, es war schlicht ein Beispiel, womit ich viel mehr das Niveau als die Tatsache als solches hervorbringen wollte.
Das Thema Ethik hat in Star Trek aber stets ne Rolle gespielt. Sei es TNG/DS9/VOY oder ENT. In Discovery ging es unter und die paar Momente die es gab, wirken krass erzwungen und unauthentisch... wie diese Rede von Burnham am Ende der ersten Staffel.
@kkp2321: Burnhams Rede triefte tatsächlich vor Pathos und wird nur noch von Bruce Willis' Rede am Ende von "Armageddon" übertroffen. Man befand sich aber in Discovery im Krieg. Da ist nicht viel Zeit für Ethik.
Ich finde auch nicht, dass das Thema Ethik unterging. Die Ethikfrage wurde in meinen Augen (subjektive Meinung!) nur nicht beantwortet. Es wurden Fragen aufgeworfen und der geneigte Zuschauer darf für sich entscheiden, wer in welchem Moment ethisch und moralisch korrekt oder fragwürdig handelte. Ist es z.B. korrekt, das Netzwerk zu benutzen, obwohl man in Staffel 2 die Folgen davon vor Augen gehalten bekam?
Das Problem ist, dass moralische Charaktere wie Spock oder Data fehlten, die aus ihrer Logik heraus eine entsprechende Leitlinie repräsentierten.
Utopie gab es aber tatsächlich genug. Deborah Beale freute sich auf Twitter darüber, dass bei Discovery so viele Frauen am Ruder sind. Ich sehe das anders, spielen doch Geschlecht, sexuelle Präferenzen etc. dort in der Gesellschaft schlicht keine Rolle. Es geht nicht um Mann oder Frau sondern um Fähigkeiten. Die Beziehung zwischen Stamets und Dr. Culber ist nichts besonderes sondern Normalität. Mit Blick auf unsere heutige Gesellschaft, in der (euphemistisch ausgedrückt) konservative Kräfte wieder mehr Macht gewinnen und gegen diese Egalität ankämpfen, halte ich dies durchaus für eine schöne Utopie.
@Der Lord: Hmm... hab das gar nicht als Utopie aufgefasst, weil ich schon denke das Homosexualität heute bei uns schon als normal (geworden) ist. Es mag andere Meinungen zu dem Thema geben, was sicher auch eine Frage der Generation ist. Andere Meinungen sind aber legitim und die wirds auch in 300 Jahren noch geben zu dem Thema. Aber gut, interessante Sichtweise, so hab ichs bisher noch nicht gesehen.
ich bin da ein hardliner. discovery ist für mich persönlich absolut kein star trek sondern eine x-beliebige sci fi serie, die offensichtlich die lizenzrechte für star trek hat, da viele elemente daraus verwendet werden.
für mich transportiert die serie absolut keine nachricht und keinen relevanten inhalt. da kann ich auch die teletubbies schauen. ist für mich persönlich dasselbe, nur mit weniger explosionen.
zerfleischt mich dafür und lasst minusse regnen aber für mich ist das so.
@nemail: Meine Zustimmung hast du.
@Matico: Discovery ist die schlechteste TV-Serie überhaupt. Egal ob Star Trek oder nicht. Zerstörer des Canons. Kompletter Unsinn mit einer Mary Sue als Hauptfigur. Gene dreht sich im Grabe um.
@ThommyM1: Dummer weise ist Eugene Roddenberry mit-Produzent der Serie gewesen.
@ThommyM1: Ich bin immer ein Freund davon eine solche Aussage mit so etwas wie "für mich ist..." oder "meiner Meinung nach ist..." zu versehen. Das macht jede nachfolgende Diskussion harmonischer. Denn wenn das für dich so ist habe ich damit überhaupt kein Problem.
@kkp2321: Vom Grab aus oder per Verbindung ins Jenseits?
@Tomarr: Mein Fehler, ich meinte Rod Roddenberry, den Sohn von Gene Roddenberry.
@kkp2321: Ah ok, Aber Sohn hin oder her, es ist nicht Gene. Er ist halt nicht der eigentlicher Geschichtenentwickler. Ich gehe mal davon aus das Kinder, so auch du und ich, durchaus ihren eigenen Kopf haben. Somit ist da der Vergleich eigentlich sinnlos.
@Tomarr: Dem wird wohl so sein.
@kkp2321: Jap leider. Ich habe zwar auch viel von meinem Vater gelernt, dennoch mache ich auch vieles anders.
@Tomarr: Jane, das ist klar. Mein Gedanke war, das er als Sohn vielleicht auch das Erbe seines Vaters etwas pflegen und nicht verhunzen möchte.
@kkp2321: Er wird es nicht verhunzen wollen, nur er ist halt eine Kind seiner Zeit und Gene seiner eigenen Zeit. Dadurch merkst du halt die Einflüsse von mindestens zwei Generationen in Star Trek. Und das kommt bei vielen nicht so gut an, eben halt weil Star Trek sein eigenes Universum darstellt. Und die Änderungen, sei es durch die Zeit bedingte Modernisierungen oder was auch immer, fühlen sich dann ein wenig so an als wenn man die Naturgesetze mal eben ändert.
@Tomarr: Die Änderungen sind leider weniger zeitbedingt als Kommerz bedingt. Machen wir uns nichts vor, die Masse will Ballabum sehen. Actionreich, energiegeladen und möglichst wenig Verknüpfungen bilden müssen (nachdenken).
Newcomer muss man ansprechen ohne das sie die Hintergründe der Serie kennen, was mindestens mal TNG bedeutet. Das Ergebnis ist, was man sieht.
@kkp2321: Naja, Konsum und Umsatz ist ja ein Kind unserer Zeit.
@Tomarr: Bedauerliche Entwicklung wie ich finde. Ich will ja Verständnis dafür haben das sich das finanziell ausgleichen muss, aber man muss ja nicht immer gleich die Masse bedienen. Ich find schade, das man nicht mal etwas produzieren kann wo man einen ausgewählteren Kreis anspricht.
@kkp2321: So funktioniert aber unser System nicht. Wir sind darauf trainiert immer nur den Wachstum zu erwarten. Jeder BWL-Student bekommt es eingetrichtert. Wachstum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Wachstum. Und Gier ist Geil, das weiß jedes Kind.
@Tomarr: Zum Glück habe ich das nicht studiert.
Und dem Training konnte ich mich erfolgreich widersetzen ^^
@kkp2321: Ich mich auch, was mich aber leider recht weit unten in der Geselschaft einstuft.
@Tomarr: Das kann dir doch egal sein wer dich wie einstuft. Menschen die ein rein kommerzielles Interesse "befriedigen" wollen, sind Menschen die ich in meinem näheren Kreis auch gar nicht haben möchte weil... mit den kannst nix anfangen. Und wenn ich das sage spreche ich vom großen und ganzen, nicht von den Ausnahmen der Regel.
@kkp2321: Da gebe ich dir vollkommen Recht. Mir kommt es auch mehr auf die Persönlichkeit einer Person an als auf Aussehen oder dem was sie hat. Nur wenn der Rest um einen Rum halt anders kondizioniert ist macht es das nicht einfacher. Stichpunkt ich bin mit der Renovierung meines Hauses noch lange nicht durch, kostet halt alles. Und jeder der mal einen Handwerker bezahlen musste weiß wovon ich spreche.
Bestes Beispiel ist meine Nachbarin, die hat mal den Schlüssel stecken lassen. Schlüsseldienst gerufen, innerhalb der Woche, also nichtmal Notdienst. Arbeizzeit 2 Minuten. Er hat nur ein laminiertes Blatt Papier benötigt um die Tür auf zu kriegen. Kostenpunkt 410 Euro.
Und da muss ich schon sagen, wenn jemand eine Marke hat wie Star Trek, Coca Cola oder was auch immer, das er dann damit Geld machen will um seinen Standard zu halten, so hoch der auch sein mag, kann ich voll und ganz verstehen. Nur das ist dann halt eine Spirale bei der viele auf der Strecke bleiben werden. Und ich befürchte ich werde einer der nächsten sein. Rücken kaputt, kann kaum gehen, Krankenkasse sagt ist uns egal, Arbeitgeber sagt ist mir aber nicht egal. Schon dumm gelaufen.
@Tomarr: Aussehen und Besitztum interessiert mich genau so wenig, nur leider lässt nicht selten genau das auf den Charakter schließen. Wie gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel. Es ist aber, meiner Erfahrung nach die Regel.
Und umgekehrt, wer dich darauf reduziert wie du dein leben lebst, aus welchen Gründen auch immer... den solltest du auch aus deiner Mitte exkludiert wissen.
Wie bereits geschrieben, es muss sich finanziell schon ausgleichen. Aber das Ziel zu haben immer ein Maximum an Masse anzusprechen finde ich... dumm. Nicht zuletzt weil eben die Qualität drunter leidet. Das kann ja als Produzent auch nicht befriedigend sein.