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Dreist: Chinesin mogelt sich mit Malware-Paket auf Trump-Anwesen

Eine chinesische Frau hatte unter Vorspiegelung falscher Tatsachen versucht, sich Zugang zu einem Anwesen des US-Präsidenten Donald Trump zu verschaffen. Nachdem sie sich in Widersprüche verstrickt hatte, fanden die Sicherheitskräfte bei einer Untersuchung unter anderem einen Speicherstick mit Malware. Die Absichten der Chinesin sind bisher nicht geklärt.
03.04.2019  14:38 Uhr

Einfach mal anmelden und nach dem Pool fragen

Mar-a-Lago ist eines der Anwesen von Donald Trump, das der US-Präsident auch für Veranstaltungen nutzt. Jetzt kam es zu einem kuriosen Vorfall, bei dem eine chinesische Frau offenbar versucht hatte, in das Gelände einzudringen. Wie dem Bericht vom Miami Herald zu entnehmen ist, hatte sich die Chinesin bei der Überprüfung durch den Secret Service in Widersprüche verwickelt. So hatte die Frau, laut Schilderungen von Bundesagenten in den Gerichtsunterlagen, zunächst angegeben, sie wolle dem Pool der Anlage einen Besuch abstatten. Nach Vorlage ihres Ausweises wurde sie dann an die Rezeption verwiesen "vorbei an mehreren Schildern mit der Aufschrift ‘eingeschränkter Zutritt'", so die Schilderung. Die Rezeption hatte die Frau aber nicht auf der Liste der Gäste gefunden. So kam es zu weiteren Befragungen der Chinesin, bei denen sie angab, dass sie aus Shanghai angereist sei, um an einem Event teilzunehmen und mit "Mitgliedern der Präsidentenfamilie" über die Wirtschaftsbeziehung der Länder zu sprechen. Das Problem für die Frau: Die Veranstaltung, auf die sie sich bezog, war abgesagt worden.

All diese Auffälligkeiten veranlassten den Secret Service schließlich dazu, bei der Chinesin eine Durchsuchung vorzunehmen. Gefunden wurden dabei laut den Anklagedokumenten neben vier Smartphones und einem Laptop sowie einer externen Festplatte auch ein Speicherstick. Eine vorläufige Untersuchung zeigte: Auf dem Stick war "gefährliche Malware" gespeichert.

Agentin oder nicht, das ist hier die Frage

Wie die nachfolgende Untersuchung ergeben hat, könnte der chinesischen Frau tatsächlich selbst nicht bewusst gewesen seien, dass Malware auf ihrem Speichermedium vorhanden war, die USA erheben vor Gericht aktuell auf jeden Fall nicht den Vorwurf der Spionage. Allerdings muss sie zwei andere Anklagepunkte hinnehmen: Falschaussage gegenüber einem Bundesagenten und unerlaubter Zutritt zu Privatbesitz. David Kris, Experte für nationale Sicherheit, will Spionage aber nicht zu früh ausräumen: "Der Umfang an Equipment lässt darauf schließen, dass die Malware kein Unfall war." "Es klingt schon sehr nach jemandem, der vorbereitet ist, seine Arbeit zu machen, wenn die Hürden überwunden sind", so Kris. Man darf gespannt sein, ob sich diese Geschichte doch noch zum kuriosen Agentenkrimi entwickelt.

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