Beim deutschen Hersteller Gigaset ist man weiterhin der Überzeugung, sich bei preiswerten Smartphones gegen die mehr als tausend Konkurrenten, die der Weltmarkt zu bieten hat, behaupten zu können. Trotzdem wird das Unternehmen aber auch in anderen Sektoren versuchen, erfolgreiche Produkte zu platzieren.
"Wir sind in Europa Marktführer für DECT-Schnurlostelefone und unsere Marke ist in ungefähr 200 Millionen Haushalten", sagte Firmenchef Klaus Weßing gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Diese Verankerung hätten die rund 1200 Anbieter, die sonst noch im Smartphone-Segment zwischen 200 und 400 Euro zu finden sind, zum überwiegenden Teil schlicht nicht.
Die Münchner sind realistisch genug, um nicht davon auszugehen, irgendwo ganz oben mitzuspielen. Man ist da bescheiden. Weßing spricht davon, dass man sich schon freuen würde, wenn man in Deutschland bei über einem Prozent landet. Dafür muss sich allerdings noch einiges ändern - vor allem will Gigaset in Zukunft wesentlich schneller neue Smartphone-Modelle auf den Markt werfen.
Denn, so führte der Firmenchef aus, der Lebenszyklus liege bei den Geräten teils bei lediglich 9 Monaten. Wenn man auch bei den Anschlusskäufen der User eine Rolle spielen will, muss man spätestens nach diesem Zeitraum ein neueres Modell im Angebot haben. "Schnell rein, schnell durchverkaufen, schnell etwas Neues bringen", soll also das Motto sein. Aber auch bisher soll es schon recht ordentlich gelaufen sein: Im ersten Jahr gab es einen Umsatz im zweistelligen Millionen-Bereich und im zweiten Jahr 25 Prozent Wachstum.
Das allein wird letztlich aber nicht reichen, um die sinkenden Absatzzahlen bei Festnetztelefonen auszugleichen. Daher will Gigaset auch in anderen Märkten aktiv werden. Abgeleitet von den DECT-Systemen, die sich schon einen Namen bei der elektronischen Ausstattung im Haushalt gemacht haben, will man in das Smart Home-Segment expandieren.