Samsung Electronics hat heute zwar während der Eröffnung der Samsung Developer Conference (SDC) in San Francisco einen kurzen Blick auf das erwartete Falt-Display gewährt. Allerdings war das Infinity Flex Display nicht das Hauptthema.
Vielmehr will der koreanische Elektronik-Riese in Künstliche Intelligenz investieren und die Samsung-Geräte der Zukunft allesamt vernetzen. Trotzdem scheint Samsung kurz vor Produktionsstart des Falt-Handys zu stehen. Es scheint zu überraschen, dass Samsung aufgrund der derzeit schwächelnden Mobilsparte nicht öffentlich deutlichere Impulse für die Hardware setzt. So zeigte Hassan Anjum, Product Manager bei Samsung, einen gut verpackten Prototypen des Infinity Flex Displays, nur kurz.
Bedeutsamer Durchbruch?
"Wir haben immer versucht, wirklich bedeutsame Durchbrüche zu erreichen", sagte Anjum. "Aber trotz aller Fortschritte leben wir in einer Welt, in der der Bildschirm nur so groß sein kann wie das Gerät selbst. Jetzt ist es endlich da. Wenn es geöffnet ist, ist es ein Tablet, das das Erlebnis eines großen Bildschirms bietet. Wenn es geschlossen ist, handelt es sich um ein Telefon, das genau in die Jackentasche passt." Mit Verweis auf das frühe Entwicklungsstadium blieb Samsung weitergehende Fragen zur Technologie schuldig.
Doch die Technologie ist dennoch keine Science-Fiction, wie der Samsung-Mann versicherte. "Das ist nicht nur ein Konzept", so Anjum. "Die Durchbrüche, die wir in der Display-Technologie erreicht haben, gehen einher mit Durchbrüchen in der Produktion. Im Ergebnis werden wir in den kommenden Monaten in der Lage sein, mit der Massenproduktion zu starten." Dabei soll das Display sowohl nach innen und nach außen faltbar sein. Aber das Display lässt sich auch rollen und sogar zerren. Anjum: "Das ist die Basis jedes Smartphomes in der Zukunft."
DJ Koh, Chef von Samsungs Handy-Sparte, schnitt das Thema Falt-Displays dann nur kurz an. Im Zentrum der Präsentation standen neue Entwicklertools für die Plattformen Bixby und SmartThings. Darüber hinaus enthüllte das Unternehmen mit One UI eine neue Nutzeroberfläche für ein flexibles Nutzererlebnis auf mobilen Geräten.
Neue Entwickler-Plattformen
"Wir haben bedeutende Fortschritte in den Bereichen KI und IoT erzielt. Diese ebnen den Weg, um unsere Vision vom vernetzten Leben zur Realität werden zu lassen", sagte DJ Koh. "Die Weiterentwicklungen bei Bixby und SmartThings öffnen ein neues Kapitel, in dem Drittanbieter ihre Produkte und Dienstleistungen in großem Maßstab in die KI- und IoT-Plattformen integrieren können."
Die Bedeutung von Falt-Displays deutete DJ Koh nur an: "Faltbare Displays legen den Grundstein für ein neues mobiles Erlebnis. Wir freuen uns darauf, mit den Entwicklern auf dieser neuen Basis zusammenzuarbeiten, um neuen Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. Wir können es kaum erwarten, wohin uns diese Technologie führt."
Bixby als sprachgesteuerte Entwickler-Plattform sollte ursprünglich die Interaktion mit dem Smartphone oder dem TV mithilfe der Stimme ermöglichen. Mit dem Bixby Developer Studio hat Samsung eine Sammlung an Tools vorgestellt, die Entwicklern und Partnern die intuitive Möglichkeit bieten soll, KI in Dienste und Geräte zu integrieren. Mit sogenannten Bixby Capsules können Entwickler Funktionen oder Services für Bixby schaffen und den Verbrauchern auf dem Bixby Marketplace zur Verfügung stellen. Diese Capsules können von Smartphones und TV-Geräten auf Hausgeräte und andere Produkte aus dem Samsung Ökosystem übertragen werden.
SmartThings für das Internet der Dinge
Das Internet of Things will Samsung dagegen mit der Erweiterung der spezifischen Entwickler-Plattform SmartThings weiterentwickeln. Mit dem neu gestalteten SmartThings Developer Workspace und einer Reihe neuer Tools soll es für Entwickler einfacher werden, ihre Geräte und Anwendungen mit der SmartThings-Plattform zu verbinden. Zu diesen Tools zählen der SmartThings Cloud Connector, das SmartThings Device Kit und der SmartThings Hub Connector.
Samsung investiert alleine bis nächstes Jahr 22 Milliarden Dollar in KI und IoT. Bis nächstes Jahr will man 1000 weitere Spezialisten für Künstliche Intelligenz einstellen. Bis zum Jahr 2020 sollen sämtliche Geräte von Samsung untereinander verbunden sein.